SE u. Follikulitis seit ca. 6-7 Jahren

Deine persönliche SE Geschichte

SE u. Follikulitis seit ca. 6-7 Jahren

Beitragvon pro » 31.01.2009, 01:24

Grüß Euch!

Will mich bzw. meinen Krankheitsverlauf einmal vorstellen:

Ich (m, 30) habe SE seit ca. 6-7 Jahren. So genau weiß ich das gar nicht mehr, da ich es anfangs als nicht besonders problematisch empfunden habe. Ich denke es hat mit Schuppen im Kopfhaarbereich angefangen und hat sich dann über die Augenbrauen fortgesetzt. Heute habe ich es im Kopfhaarbereich, bei den Augenbrauen, um die Nase (+ etwas ausstrahlend), im Mund- und Kinnbereich, sowie hinter den Ohren bzw. tw. im äußeren Gehörgang. Juckreiz ist eher im Kopfhaarbereich (und da eher erträglich). Merkwürdigerweise sind die betroffenen Stellen tendenziell symmetrisch (bezügl. Gesichtshälften) angeordnet. Im Haarbereich ist es gefühlt problematischer, dadurch habe ich im Barthaar quasi immer Symptome u. Dauerschuppung.

Dazu kommt, daß sich ca. im gleichen Zeitraum (vielleicht sogar vor dem SE) eine Follikulitis (Entzündung des Haarbalgs) im Brustbereich (geringfügig manchmal auch im Gesicht) entwickelt hat, was mindestens so lästig wie die SE (in meinem Fall) ist.

Die Diagnose bezügl. SE hat vor ein paar Jahren eine praktische Ärztin (Schulmedizinerin) gestellt, die mir auch gleich irgendeine kortisonhaltige Arznei verschrieben hat, die ich aber nie in der Apotheke gekauft habe, da ich gs. kein Anhänger der Schulmedizin bin (außer bei Heilung von Knochenbrüchen udgl. :) ; habe zB auch noch nie Antibiotika genommen/wirklich benötigt).

Die Krankheit verläuft in Schüben, tw. war es recht unangenehm (offene/blutende Stellen bei starker Schuppung, langanhaltende Entzündungen im Brustbereich). Die Schübe kann ich bis heute nicht wirklich abgrenzen/nachvollziehen, aber es scheint ein bißchen so zu sein, daß sich die Schübe im Brust- und Kopfbereich abwechseln. Beides gleich "gut" oder "schlecht" kommt quasi nicht vor.

Was habe ich bisher ausprobiert?
Natürliche "Desinfektionsmittel", sprich natürliche Mittel die gegen Pilze, Bakterien ua. wirken. Konkret:
anfangs Teebaumöl - hat auch ganz gut geklappt, aber heute funktioniert es nicht mehr wirklich. Dann: Propoliscreme - hat ein wenig geholfen, aber nie wirklich. Werde sie wieder absetzen.

Wenn es am Kopf wiedermal zu unangenehm wird, wasche ich mit Vichy Dercos Anti-Schuppen-Shampoo aus der Apotheke (Wirkstoff: Selendisulfid). Es ist zwar ganz "herkömmlich", aber eines von den harmloseren Mittelchen.

Was sind die Ursachen?
Ich vermute es ist bei mir eine gewisse genetische Disposition gegeben (wird ja auch von Ärzten so gesehen, aber da wird schließlich vieles erzählt). Das erklärt IMHO noch nicht den "Ausbruch" der Krankheit.

Ausbruchsursachen sehe ich auf mehreren Ebenen. Oberflächlich betrachtet gehe ich davon aus, daß sich meine Hautflora in den besagten Jahren verschlechtert hat, sodaß sie weniger gut mit Einflüssen von außen
(insbes. Bakterien, Pilzen, udgl.) umgehen kann. Ich denke auch wenn SE und Follikulitis unterschiedliche Symptome sind, sind die Ursachen die gleichen.

Ebenso aufgefallen ist mir, daß ich in den letzten Jahren viel weniger schwitze (habe früher eher leicht geschwitzt; immer bei Normalgewicht) und daß meine Haut heute sehr trocken ist (früher war sie eher fett, jetzt wasche ich das Gesicht nur selten mit Seife, da das zu stark austrocknet - und ich mag nicht
dauercremen).

Die Hautflora ist natürlich nur eine Ebene. Es stellt sich die Frage wieso sich die Zusammensetzung geändert haben könnte. Schlechte Ernährung schließe ich eher aus, da ich mich relativ gesund ernähre (viel Gemüse, viel Bio, ev. etwas mehr Fleisch sinnvoll). Ich rauche nicht und habe auch den Alkoholkonsum (der früher doch manchmal stark gegeben war) sehr reduziert (was aber keine Änderung brachte).

Leider bin ich nicht viel an der Sonne, weil Nachtmensch und ich habe schon seit ca. 10 Jahren keinen ordentlichen Schlafrhytmus. Sicher kein Pluspunkt für die SE-Entwicklung, und bei Schlafreduktion (womöglich über mehrere Tage) kann ich relativ direkt einen Zusammenhang mit dem Hautbild feststellen (was auch nicht verwunderlich ist).

Letztlich vermute ich psychische Gründe (wieso ich mich auch jahrelang mit Meditation und AT befasst habe, versuche gerade zum 2. mal AT in die Praxis umzusetzen). Das passt aber nur sehr bedingt mit Entstehung und Schüben der Krankheit zusammen.

Besser ist die Haut im Urlaub geworden, trotz: schlechterer Ernährung als zu Hause, Schlafreduktion, Alkohol, usw. Was heißt also "Urlaub"? mehr Natur, keinen Druck/Stress - da nicht verfügbar :-) ... es waren keine Badeurlaube, sondern welche in Schweden und Kanada, dh. Sonnenbestrahlung war nicht im Spiel (dh. nicht so wie im Badeurlaub; natürlich insgesamt mehr Licht/Sonne als im Alltag).
Sonst kann ich wie gesagt keine Gründe für bessere u. schlechtere Entwicklung erkennen. Es ist auch kein Unterschied zw. Sommer/Winter od. dgl. vorhanden.

Ich habe jetzt im Jänner beschlossen mich dem Thema SE+Follikulitis intensiver als bisher zu widmen (habe das großteils ignoriert). Nicht zuletzt deshalb, weil in den ersten zwei Jänner-Wochen erstmals seit "Krankheitsbeginn" überhaupt keine Symptome vorhanden waren (jetzt doch wieder).
Was war da los? Ich war um Weihnachten ziemlich krank (starker grippaler Infekt mit erheblichem Fieber, wenig Nahrung, wenig Schlaf) und währendessen bzw. danach war zumindest für 2 Wochen "alles" urplötzlich weg. Ich bin derzeit am experimentieren, was die Ursache dafür gewesen sein könnte.

Tut mir leid falls das jetzt etwas lang geworden ist, aber vielleicht deckt sich die eine oder andere Erfahrungen mit Euren ... würde mich dann auch über Rückmeldungen freuen ... hilft ja vielleicht SE besser zu "verstehen".

LG pro
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Re: SE u. Follikulitis seit ca. 6-7 Jahren

Beitragvon Fornit » 01.02.2009, 16:44

Hi Pro,

Interessant, dass Du das mit dem Bartbereich erwähnst. Ich habe dort auch oft Probleme Schuppen/Rötungen, manchmal stärker als an den klassischen Stellen um die Nase. Vielleicht ist hier auch eine Spezialbehandlung besser?
Ich habe dort eher trockene Haut. Dies ist mal wieder ein beispiel für die Widersprüchlichkeit der Erklärungsmodelle: Hefepilz ernährt sich von Fett. Warum also an trockenen Stellen.
Nun, immerhin sind es benachbarte Regionen....

Widersprüche finden sich ja auch bezüglich des Immunsystems, was ich persönlich trotzdem für einen der vielversprechendsten Erklärungen halte. Ich denke an eine lokale Fehlreaktion des Immunsystems, wahrscheinlich T-Helferzellen etc, die auf den eigentlich sehr verbreiteten Hefepilz M. Fur Fur (o.Andere) reagieren. Ich glaube bei der Schuppenflechte ist man da etwas weiter und mich würde es nicht wunderen, wenn es beim SE auch so raus käme.
Interessanterweise hat Deine Grippe ja einen "Effekt" auf die Symptomatik gehabt. Es gibt halt immer die zwei Möglichkeiten. Entweder ist das Immunsystem überaktiv oder geschwächt. Beides ist möglich.Hier wäre mal ne Umfrage interessant wer alles eine (lange) Infektion vor Ausbruch der SE hatte. LEider oft schon sehr lange her. Hier kommt sicherlich auch die von Dir vermutete (schulmedizinische) Annahme der Veranlagung ins Spiel. Unser Immunsystem ist halt hochgezüchtet im ewigen Abwehrkampf, dafür zahlen wir den Preis mit falsch Positiven. Und das ist individuell unterschiedlich.

Die Erfahrung mit dem Urlaub habe ich auch schon gemacht, auch in einem nordischen Land. Stress wirkt ja bekanntlich auch aufs Immunsystem. Ich kenne jedoch auch das Gegenteil (PostStressSyndrom) mit erstmal Symptomverschlechterung.

Gruss
F
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Re: SE u. Follikulitis seit ca. 6-7 Jahren

Beitragvon pro » 01.02.2009, 18:22

Interessant, dass Du das mit dem Bartbereich erwähnst. Ich habe dort auch oft Probleme Schuppen/Rötungen, manchmal stärker als an den klassischen Stellen um die Nase.

Ja, meiner Erfahrung nach ist im behaarten Bereich die Symptomatik stärker, insbesondere im Haaransatzbereich also im "Übergang" zwischen Behaarung und Haut ohne sichtbare Behaarung.

Ich habe dort eher trockene Haut. Dies ist mal wieder ein beispiel für die Widersprüchlichkeit der Erklärungsmodelle: Hefepilz ernährt sich von Fett. Warum also an trockenen Stellen.

Habe dazu auch schon verschiedenes gelesen, aber nach meiner Erinnerung gibt es Betroffene mit trockener u. fetter Haut - von der Medizin wird aber oftmals Deine zitierte Theorie genannt. Bei mir ist die Haut ausschließlich trocken (außer natürlich das Fett wird von außen zugeführt) bzw. nach Schwitzen (viel Sport oder Sauna) ist es für ca. 1 bis 1,5 Tage besser (brauche dann nicht unbedingt eincremen).

ad Immunsystem:
Ich persönlich glaube (bei mir zumindest) nicht an eine Fehlreaktion des Immunsystems. Ich gehe davon aus, daß das "Immunsystem meiner Haut" sich tatsächlich generell verschlechtert hat (da wie geschrieben, nicht nur SE bei mir auftritt, sondern Hautstellen sich generell leicht entzünden - früher kaum).

Was meine Grippe betrifft vermute ich dzt folgende Möglichkeiten:
1) Da die Erkrankung doch heftig war und ich nicht einmal Fernsehen, Lesen, Internetten, "Nachdenken" konnte, könnte eine gewisse psychische Entspannung eingetreten sein. Ich war auch noch in den 2 W danach viel entspannter als sonst. Vieles ging einfach leichter von der Hand.

2) Ich habe krankheitsbedingt (Fieber, Therapie, usw.) viel geschwitzt, das könnte das Hautbild verbessert habe (so wie auch nach einem Saunagang, aber etwas nachhaltiger da über mehrere Tage).

3) Da ich ca. 2 Tage kaum einen Bissen gegessen habe könnte es zu einer "unfreiwilligen" Fastenkur gekommen sein. Ev. wurde hier etwas entgiftet.

4) eine Kombination aus den 3 genannten Möglichkeiten

Denkbar wäre auch ev. daß das Immunsystem krankheitsbedingt eine höhere Aktivität entfaltet hat, die sich auch im Hautbereich ausgewirkt hat. Das wäre natürlich schlecht, weil ich kann ja jetzt nicht andauernd krank werden um die Hautprobleme zu beheben :-)

Was ich eher ausschließe: daß eines der Arzneimittel, die ich während dieser Zeit konsumiert habe, direkt eine Rolle gespielt hat. Ich habe nur ein homöopathisches Präparat und eine Teemischung verwendet (neben Vitamin-C-Tabletten) - beide weisen aber keine Inhaltsstoffe auf die für die beschriebenen Folgen schlüssig wären (außerdem habe ich diese Medikamente schon früher oft genommen ohne diesen Effekt).

LG pro
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Re: SE u. Follikulitis seit ca. 6-7 Jahren

Beitragvon busta » 02.02.2009, 20:05

Hallo,

ich persönliche glaube das der Magen eine große Rolle spielt. Ich war eigentlich auch kurz davor eine Fastenkur auszuprobieren, doch da ich im moment mit der meiner jetzigen Creme so gut wie symptomfrei bin, hat sich das erstmal erübrigt.

Ein weiterere nicht zu verachtender Aspekt ist sicherlich die Psyche. Der Stress auf der Arbeit hat aufgrund der Wirtschaftskrise bei mir merklich nachgelassen und dreimal die Woche zum Sport wirken sich sicherlich auch positiv auf mein Hautbild aus. Vielleciht auch mal Yoga oder sowas ausprobieren.

Es sind sicherlich mehrere Faktoren die immer wieder diesen Schub auslösen.

Gruss
Dirk
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Re: SE u. Follikulitis seit ca. 6-7 Jahren

Beitragvon pro » 03.02.2009, 12:16

Hallo Dirk!

Sehe ich auch so - Margen + Darm wird von der Schulmedizin oft unterschätzt. Ebenso glaube ich an die Multikausalität.
Yoga habe ich zwar nie probiert (aber darüber gelesen), aber den Vorteil den ich bei Yoga sehe ist quasi die Doppelfunktion: körperliche Ertüchtigung (va. Gelenkigkeit/Dehnung) und meditative Konzentration gleichzeitig. Ist sicher nicht nachteilig für das SE.

Um welche Creme handelt es sich denn, die bei Dir jetzt so gut funktioniert?

LG pro
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Re: SE u. Follikulitis seit ca. 6-7 Jahren

Beitragvon busta » 04.02.2009, 20:17

Hallo,

einfach mal nachlesen.
http://www.seborrhoisches-ekzem.de/betroffene-f3/seit-13-jahren-se-t270.html
Sind dann auch dementsprechende Links anbei.

Bei mir jetzt nach 4 Monaten keinerlei Beschwerden mehr aufgetreten.

Gruss
Dirk
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