Hallo,
erstmal möchte ich sagen, dass ich es großartig finde, dass es so ein Forum gibt.
Ich habe sehr viele verschiedene Linderungsvorschläge aus diesem Forum wahrgenommen.
Es ist immer gut verschiedene Erfahrungsberichte zu bekommen, weil jeder Arzt anscheinend
mit dieser besonderen Krankheit überfordert ist. Die Ärzte haben mein Problem nicht ernst genug
genommen. Also ich fang einfach mal an:
Kurz zu meiner Person:
Ich bin 26 Jahre alt und bin Student
Vor einem Jahr im März begann meine Hautproblematik. Allerdings war ich da mit meinem Studium
und mit meiner Ex-Freundin so eingebunden, dass ich gar nicht wirklich wahrgenommen habe was mit
meinem Körper passiert. Auf jeden Fall hatte ich sehr viel Stress und durch die damalige Freundin konnte
ich meinen Ausgleich im Fitness-Studio oft nicht wahrnehmen.
Irgendwann sind mir dann auf dem Kopf in einer Nacht einfach wahnsinnig viele Haare ausgefallen.
Vorher hatte ich auch Schuppen, aber das hat ja jedermal.
Ich hab dem nicht wirklich weitere Beachtung geschenkt, weil ich dachte: Die kommen wieder!
In den Semesterferien habe ich dann eine Angina bekommen, die einfach nicht abklingen wollte.
Was ein Zeichen dafür ist, dass mein Imunsystem vermutlich sehr angeschlagen war.
Da ich nicht wirklich ein Typ bin, der gleich die Antibiotika nimmt, habe ich die erste Zeit
versucht mit pflanzlichen Mittel und Dampfbad den immensen Schmerz im Hals zu lindern.
Nun, es half nicht, daraufhin hat mir die Hausärztin ein Antibiotika verschrieben.
Dieses Antibiotika stellte sich als eine sehr schlechte Entscheidung heraus.
Die Angina ging nach vorschriftsmäßiger Behandlung weg, aber nach etwa 3-4 Tagen
bekam ich am ganzen Körper einen Ausschlag der auch mit Juckreiz verbunden war.
Später habe ich erfahren, dass etwa 50% der Bevölkerung bei diesem Antibiotika gleich reagiert.
Bei einem Hautarzt wurde der Ausschlag untersucht und eine Allergie gegen das Antibiotika
festgestellt. Mir wurden Kortisontabletten verschrieben, die ich allerdings nicht einnahm, weil
der Ausschlag nach Meinung der Hausärztin, nach absetzen des Antibiotikas nachlassen sollte.
Also nahm ich nur Ceterizin ein und nach etwa einer Woche ließ der Ausschlag nach.
Aber ich stellte fest, dass bei einigen Stellen der Ausschlag teilweise blieb und beachtete dies
zu meinem Unglück nicht weiter.
Ich hatte dann bis zum Sommer letzten Jahres keine weiteren Probleme. Duschte auf Ratschlag
von einer Allergologin nur noch kühl und nahm kein Shampo.
Dann auf einer sehr langen Zugfahrt durch die Nacht in einem sehr heißen Schlafwagen,
stellte ich zu meinem Entsetzen fest, dass auf meiner Kopfhaut sich immense Schuppen gebildet hatten.
Dies war dann der Anfang des seborrhoischen Ekzems bei mir.
Es sollte eigentlich ein entspanntes Auslandsemester in Spanien werden, aber durch die Hitze
dort wurde es immer schlimmer. Einige Hautärzte empfehlen ja Sonne und Salzwasser,
aber ich glaube, dass die Intensität zu stark war. Wie dem auch sei.
jedenfalls wurde es immer schlimmer. Ich geriet in Panik und suchte auch in Spanien
Dermatologen auf, weil ich immer mehr Haare verlor und der Juckreiz immens war.
Aber es half alles nichts. Meine Mitbewohner wollten mich beruhigen und schoben alles darauf,
dass ich es nciht gewohnt war im Ausland in einer fremden Stadt zu leben und zu studieren.
Letztlich hatte ich keine andere Wahl als das Semester komplett abzubrechen und in Deutschland
die Therapie einzuleiten. Ich nahm natürlich zuerst an, dass die Therapie 2 Wochen gehn würde
und ich dann mein Studium im Ausland fortsetzen könnte, was sich als ein sehr großer
Trugschluss herausstellte. Im Winter in Deutschland wurde es sehr viel besser.
Ich hatte meinen Kopf komplett abgeschoren und es schien alles besser zu werden.
Aber die eine Stelle auf dem Kopf blieb bei Berührung extrem empfindlich.
Ich dachte, dass ich nicht ewig zuhause rumhängen und schonen könnte.
Daraufhin habe ich dann ein Parxissemester angefangen. Mit dem Stress bei der Arbeit und in
der Fabrik ist es dann schlimmer geworden. Jetzt ist es im Augenblick so schlimm wie noch nie.
Die Hitze im Sommer und die Arbeit in der Fabrik(Kombination aus Feinstaub, Metall- und Kunststoffstäuben)
haben mich so wie es aussieht in die Knie gezwungen.
Jetzt bete ich nur noch, dass ich das Praktikum noch mit den Pflichttagen erfolgreich absolvieren kann.
Die Krankheit wird immer als harmlos in Gesundheitsbüchern eingestuft.
Aber ich denke die Krankheit ist sehr schlimm. Das Schlimmste was ich je erlebt habe.
Sie schränkt mich in allem was ich tue ein. Ich kann mein bisheriges Leben nicht mehr weiter-
führen. Alles was mir Freude gemacht hat, kann ich nicht mehr machen.
Klettern am Felsen, Joggen und Fitnessstudio, eigentlich alle Sportarten bei denen man sich
anstrengen muss und schwitzt kann ich vergessen.
Ich kann bei einem Sommertag mich nicht lange draußen aufhalten.
Es ist wie als ob jemand mir mein Leben genommen hätte.
Wenn jemand mir Ratschläge geben könnte, wer ich sehr froh. Ich denke auch daran einfach
für immer ans Meer zu ziehen, da wo es halt nicht heiß ist.