Hallo liebe Leserinnen und Leser,
ich leide seit etwa 15 Jahren an Seborrhoischer Dermatitis und möchte hier mit Euch meinen Weg teilen, mit dem ich mittlerweile fast symptomfrei geworden bin.
Zunächst meine „Experimente“ (Ihr könnt auch gleich zu „Was seit einigen Jahren sehr gut funktioniert“ runterscrollen)
Bei mir zeigt sich die Erkrankung vor allem auf den Wangen (teilweise stark rotes Schmetterlingsexanthem), in den Ohren sowie den Augenbrauen. Neben der juckenden Rötung werden auch (mal mehr mal weniger) Hautschuppen produziert. In ganz schlimmen Phasen konnten die sogar ins Gelbliche tendieren.
Zu Beginn habe ich auf Anraten eines Dermatologen natürlich Ketoconazol Shampoo und Creme ausprobiert. Das hat sehr gut geholfen, aber leider nur einige Monate. Herumexperimentiert habe ich mit Kortison Creme, normalem Schuppenshampoo (auf die Haut aufgetragen), Desinfektionsmittel, Umschlägen mit Apfelessig, Heilerde, einem Sud aus Erlenzapfen, Aloe Vera, Kokosöl und einigem Obskurem mehr.
Viele Jahre war dann die Kombination aus einer Gesichtspflege mit Avène Antirougeurs und Ketoconazol Shampoo mein Standard Mittel, mit dem ich leidlich zurechtkam.
Was seit einigen Jahren sehr gut funktioniert:
Seit etwa 2 Jahren bin ich, bis auf manchmal einige Schüppchen in den Augenbrauen, nahezu symptomfrei. Die Rötung an den Wangen ist komplett weg und meine Haut dort „geheilt“. Erreicht habe ich das mit folgenden Maßnahmen:
1. Ich verzichte so stark wie möglich auf Lebensmittel mit Pökelsalzen. Also auf Natriumnitrit/nitrat, und Kaliumnitrit/nitrat. Das ist so gut wie in jeder „normalen“ Wurstware (oder eingelegtem Fleich) im Supermarkt drin. Auch ich esse im Sommer mal eine Bratwurst, wenn ich Lust darauf habe. Aber ich versuche es ansonsten so weit als irgend möglich zu vermeiden. Mittlerweile weiß ich, dass es bei mir der Hauptauslöser ist. Das merke ich schnell, wenn ich doch mal „gesündigt“ habe (z.B. die Salami Pizza meiner Tochter beim Italiener aufesse). Gute Alternativen sind z.B. einige italienische Parmaschinken (wo nur Meersalz drin ist) oder Wurst aus dem Bioladen ohne diese Stoffe.
2. Ich vermeide das Essen von Citrusfrüchten. Früher habe ich gerade im Winter viele Orangen oder Pomelos gegessen. Und gerade in dieser Zeit wurde meine Haut besonders schlimm. Das hat natürlich auch mit dem Rückgang des Sonnenlichts zu tun. Aber seitdem ich Citrusfrüchte meide, geht es mir definitiv besser. Und auch da merke ich es sehr schnell, wenn ich übertreibe. Ein paar Spritzer Zitronensaft im Essen sind übrigens kein Problem.
3. Ich trinke weniger Alkohol. Vor allem Rotwein und einige Biersorten sind da problematisch. Wenn ich doch mal etwas mehr trinke, merke ich es am nächsten Tag an meiner Haut. Allerdings ist das deutlich unproblematischer als bei Punkt 1 und 2. Am besten funktioniert bei mir nicht mehr als 1 Glas Wein (oder 2 Gläser Weinschorle) und nicht mehr als 1l Bier. Und das nicht häufiger als ein- bis zweimal pro Woche.
4. Eine gute Pflege ist auch wichtig. Ich benutze mittlerweile Rosaliac UV Legere (von La Roche-Posay) aus der Apotheke. Ich wasche mir jeden Morgen und Abend das Gesicht mit klarem warmen Wasser und creme mir dann die betreffenden Stellen im Gesicht mit etwa einer Erbsengroßen Menge dieser nicht gerade günstigen Creme ein.
Mit dieser Kombination bin ich zu etwa 90% symptomfrei. Ich würde mich sehr freuen, wenn es auch jemandem von Euch helfen würde. Deshalb habe ich mir jetzt einmal die Zeit genommen das aufzuschreiben. Ich habe nämlich lange unter dieser Krankheit gelitten! Raten kann ich Euch noch nicht rumzudoktern. Tut Eurer Haut und Euch etwas Gutes. Mittel um die nervenden Symptome schnell loszuwerden, wie Kortison oder Desinfektionsmittel, sind keine Lösung und verschlimmern das Ganze mittelfristig nur.
