von Circle » 17.06.2013, 18:21
Auszug aus der Inaugural-Dissertation von Katrin Decker, Münster 2004, S. 38:
"2.3.6 Weitere mikrobielle Einflüsse
Crutcher et al. (1984), Menzel und Holzmann (1986) untersuchten die Darmflora von
Patienten mit seborrhoischem Kopfekzem [...]. Bei allen
Patienten mit SE und seborrhoischen Formen der Psoriasis fand sich eine gestörte Darmflora
mit hoher Besiedlungsdichte der Fäzes durch Hefen der Spezies Candida. Die Autoren
beobachteten eine rasche und dauerhafte Abheilung der Hautläsionen, wenn neben der
entsprechenden Lokaltherapie gleichzeitig eine Darmsanierung mit Nystatin oral durchgeführt
wurde. Da Nystatin nahezu vollständig im Darmlumen verbleibt und nicht resorbiert wird,
könne diese günstige Wirkung auf das SE nicht mit einer suppressiven Wirkung auf
Pityrosporum ovale erklärt werden (70, 259). Buslau und Hänel (1989) glaubten an eine
Triggerung des SE durch eine intestinale Candidose. Sie fanden bei Patienten mit SE und
seborrhoischen Formen der Psoriasis vulgaris signifikant höhere Phopholipase-A-Aktivitäten
von Candida –Stämmen im Darm. In der Lipaseaktivität wurde ein wichtiger
Pathogenitätsfaktor gesehen, da sie die Haftfähigkeit an Schleimhautepithelien begünstigen
soll (55)."