Ich habe bei der Apotheke angerufen wegen Dermadexin. Ich habe gestern gelesen dass es in Kanada wohl zugelassen wurde letzten Monat. Und es soll auch Lizenzen mit Europa geben.
Das kannst du auch selbst nachlesen, hier die entsprechende Pressemitteilung von Cipher Pharmaceuticals:
http://news.cipherpharma.com/phoenix.zhtml?c=176724&p=irol-newsArticle&ID=2154831„Zulassung bekommen“ heißt nicht, dass das Medikament dann direkt gekauft werden kann, sondern einfach, dass die Genehmigung zum Verkauf erteilt wird. Das Dermadexin ist etwa in der EU bereits seit 2014 zugelassen, wurde aber von der entwickelnden Pharmafirma nicht vertrieben.
Die müssen für ihre Produkte jetzt erstmal die Produktion und Vertriebswege einrichten. Das dauert also ab Zulassung wohl noch so 2-6 Monate (?) bis man es kaufen kann. Neben dem Dermadexin haben die noch dieses Pruridexin zugelassen bekommen, das ist aber schon praktisch dasselbe was die Inhaltsstoffe anbelangt (wird für andere Indikationen beworben: Schuppenflechte, atopische Dermatitis etc.). Für SE-Betroffene sind beide Produkte interessant.
Ein bisschen komisch ist die Zulassungsform, die die Pharmafirma für das Dermadexin/Pruridexin ausgewählt hat. Es ist als „medical device“ bzw. „Medizinprodukt“ und nicht als Arzneimittel zugelassen. Dazu wikipedia:
„Medizinprodukt bezeichnet einen Gegenstand oder einen Stoff, der zu medizinisch therapeutischen oder diagnostischen Zwecken für Menschen verwendet wird, wobei die bestimmungsgemäße Hauptwirkung im Unterschied zu Arzneimitteln primär nicht pharmakologisch, metabolisch oder immunologisch, sondern meist physikalisch oder physikochemisch erfolgt.“
Normalerweise sind Medizinprodukte Stützstrümpfe oder Hörgeräte usw. Das die eine Creme als Medizinprudukt und nicht als Arzneimittel deklarieren und dazu für das Dermadexin extra den Begriff „topical repair cream“ erfinden wirkt ziemlich merkwürdig. Für Medizinprodukte gelten nämlich andere Zulassungskriterien als für Arzneimittel. Ich hoffe mal, das hat nur marktstrategische Gründe (Medizinprodukte i.d.R. rezeptfrei kaufen) und hat nichts mit Anforderungen hinsichtlich des Wirksamkeitsnachweises des Dermadexins zu tun. Bei Sebclair/Zarzenda ist die Vermarktung glaub ich auch als Medizinprodukt. Diese Cremes sind ja nicht schlecht, wäre aber schön, wenn das Dermadexin da noch um einiges wirkungsvoller wäre… seien wir optimistisch.
Ja, sicherlich ein guter Ansatz, dazu gibt es aber auch schon länger Forschungen. Frage ist natürlich inwieweit die Fokussierung auf den Hefepilz ausreicht um die Ursachen des SE zu verstehen. In jedem Fall ist das noch alles reines Laborgeplänkel ohne konkrete Anwendungsperspektive.
Interessanter wären schon eher konkrete Therapien, die sich im besten Falle schon auf die Marktzulassung zu bewegen (siehe Dermadexin). Dieser sebumreduzierende Wirkstoff für den topischen Einsatz sieht auch vielversprechend aus:
http://www.novantherapeutics.com/pipeline/sb204/