Ach Leute, was machen wir uns eigentlich vor? NICHTS bringt was... heul heul heul...
Dir geht es psychisch offenbar nicht so gut, das tut mir leid. In diesem Zusammenhang ist wichtig zu realisieren, dass die Selbstwahrnehmung (Wahrnehmung des eigenen Erscheinungsbildes) durch die eigene Befindlichkeit massiv beeinflusst wird. Es wäre also ratsam zu sondieren, ob bei dir zusätzlich zum SE eine depressive Symptomatik vorhanden ist.
Der Zusammenhang zwischen Stress (Stressresponse des Körpers) und Depressionen ist lange bekannt und Gegenstand aktiver Forschung. Stress löst nachgewiesenermaßen Entzündungsprozesse aus. Der Zusammenhang zwischen Stress und SE ist ebenfalls bestens etabliert, auch in der Forschung:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18033062
Depressionen und SE werden gleichfalls oft in Verbindung gebracht, allerdings sind die wissenschaftlichen Befunde hinsichtlich des kausalen Zusammenhangs nicht so eindeutig. Es lässt sich in jedem Fall vermuten, dass bei beiden Krankheiten zumindest ein ursächlicher Faktor eine Rolle spielt: Entzündungsprozesse.
Festzuhalten ist ja, dass du mit der Einnahme der SKID-Tabletten eine komplette Remission deines SE erreicht hast und nach eigener Aussage auch gut auf topische Corticosteroide (Advantan) ansprichst. Nicht alle Betroffenen können solche Erfolge verbuchen, also ist das doch schon mal einiges…
Was mir immer geholfen hat, waren SKID-Tabletten (Antibiotika). Das war das EINZIGE, was radikal alles verschwinden hat lassen. Und dann war 2 Monate nichts, bis es wieder kam.
Antipilzmittel wirken bei mir NULL. Gar NICHT. Das kann ich mir sparen.
Die Sache mit dem SKID, depressiver Stimmungslage und den Antipilzmitteln ist im Kontext von Entzündungsprozessen als Ursache des SE wirklich interessant. Das Minocyclin (Wirkstoff in SKID) hat nicht nur antibakterielle Eigenschaften, sondern wirkt unabhängig davon stark antientzündlich. Dass das SKID gut beim SE geholfen hat, muss also gar nichts mit Bakterien zu tun haben. U.a. wird Minocyclin nun wegen des antientzündlichen Effekts im Rahme einer klinischen Studie für den Einsatz bei Depressionen getestet:
http://www.fu-berlin.de/presse/publikationen/tsp/2014/ts_20141206/tagesspiegel-20141206-41-depression/index.html
Die Sache mit den Antipilzmitteln ist ziemlich vertrackt, den meisten Leuten helfen sie schon etwas, aber so wirklich super sind sie definitiv nicht. Die Rolle die der Malassezia-Hefepilz angeblich beim SE spielt, ist reichlich mysteriös, die wirkliche Ursache ist er schwerlich. Tatsächlich gibt es eigentlich nur indirekte Belege für die Involvierung des Pilzes beim SE, namentlich der Umstand das Antipilzmittel beim Ekzem wirksam sind. Und jetzt das, in einer ganz aktuellen Studie wurde aufgezeigt, dass Ketokanozol bei Patienten zwar das SE verbessert, aber die Malassezia-Besiedlung der Haut dabei gar nicht zurückgeht (vorher wurde Ketokanozol gegen Pilze wohl nur in der Petrischale gestestet):
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/bjd.14501/abstract
Ähnlich wie beim SKID könnte die Wirkung von Antipilzmitteln gegen das SE also eventuell auf einem sekundären, antientzündlichen Effekt beruhen, der vielleicht bei manchen SE-Betroffenen nicht wirklich durchschlägt.
Entzündungsreaktionen spielen bei ganz vielen Hautkrankheiten eine Rolle (Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne etc.). Es lohnt bei der Suche nach Therapieoptionen für das SE also der Blick nach rechts und links. Oben habe ich ja Dithranol und Fumaderm als mögliche Ansatzpunkte genannt. Insbesondere das Dithranol topisch (in der entsprechend geringeren Dosis) klingt interessant. Das wäre definitiv mal einen Versuch wert, bevor man sich mit Isotretinoin beschäftigt. Gerade wenn man psychisch schon etwas vorbelastet ist, würde ich mit dem Isotretinoin zurückhaltend sein.
Ich habe persönlich mal Isotretinoin topisch ausprobiert. Hat mir in der Form nicht wirklich geholfen und hat Hautreizungen verursacht.
Das Dermadexin bekommt wohl sehr wahrscheinlich irgendwann in den nächsten Monaten die Zulassung in Nordamerika und man könnte es dann über eine internationale Apotheke beziehen.