Hallo zusammen,
gute 10 Jahre habe ich gedacht, ich hätte Neurodermitis im Gesicht. Angefangen hats bei der Bundeswehr, ein dortiger Hautarzt hat die roten Stellen links und rechts der Nase als Neurodermitis diagnostiziert. Was folgte, waren Cortisoncremes. Später habe ich mal eine Homöopathien aufgesucht, die hat eine Milcheiweißallergie per Bioresonanzmethode entdeckt. Ließ sich natürlich über den schulmedizinischen Allergietest nicht nachweisen, ich weiß also bis heute nicht, ob das stimmt. Vor vier oder fünf Jahren verschrieb mir dann ein Hausarzt Elidel als Ersatz für das Cortison. Elidel half auch zu Beginn sehr gut, mit der Zeit aber immer weniger, außerdem eroberten die Hautrötungen nach und nach mehrere Stellen im Gesicht. Außerdem habe ich immer rückfettende Cremes benutzt: Urea, Nachtkerzenöl, usw. In den letzten beiden Jahren war meine Gesichtshaut ständig rot, von Elidel zwar auf einem bestimmten Level gehalten, aber natürlich alles andere als zufriedenstellend. Also dachte ich, eine neuer Anlauf über einen neuen Hautarzt kann sicher nicht schaden. Gesagt, getan, Termin ausgemacht. Der Hautarzt stellte einige Fragen, packte seine Riesenlupe aus und war sich nach eingehender Betrachtung sicher: Keine ND, das ist ein sebhorrisches Ekzem.
Nachdem ich den anfänglichen Schock verdaut hatte, stellte sich schnell heraus, daß sich eigentlich kaum was ändert: Keiner weiß so genau, woher es kommt oder was man dagegen tun kann. Jeder muß seinen eigenen Weg finden, bla bla. Das kenne ich schon von der ND. Nur die Art der Therapie wollte er ändern, da für mich keinerlei ND Produkte in Frage kämen wegen der rückfettenden Wirkung: Gerade das sei schlecht beim SE. Stimmt das? Oder kommt es darauf an, ob man ein trockenes oder fettendes SE hat?
Jedenfalls schickte er mich in die Apotheke, damit ich mir eine seifenfreie Waschlotion besorgen konnte. Außerdem erhielt ich Rezepte für eine Mischung (Metronidazolum / Ciclopirox), wobei es sich offenbar um verschiedene Antibiotika handelt. Hinzu kam noch sowas wie eine Feuchtigkeitscreme, extra gegen das SE: Kelual DS von Ducray. Also: Eimal am Tag Gesicht wachen, morgens und abends die Mischung verwenden, ebenso die Kelual DS.
Wenn ich sonst das Elidel mal für einige Tage weggelassen hatte, bekam ich sofort völlig gefühllose Haut mit jede Menge kleiner Pickel. Diesmal nicht, offenbar leisteten die Antibiotikas gute Arbeit. Nach nur wenigen Tagen allerdings brannte mein Gesicht extrem, wenn ich die Kelual DS benutzen wollte, außerdem habe ich jede Menge Hautschuppungen bekommen. Zum Hautarzt sollte ich erst wieder nach 6 Wochen, solange konnte ich aber nicht warten und bin wieder hin. Sein Vorschlag: Sofort jegliches Cremen einstellen, Gesicht nur noch mit Wasser waschen. Die Haut solle jetzt von innen geheilt werden, dazu hat er mir Cortisontabletten verschrieben (Himmel, geht das wieder los). Okay, die nehme ich jetzt seit drei Tagen. Bisher ist nichts passiert. Die Haut spannt wie verrücht, ist teilweise eingerissen, schuppt ohne Ende (sehe aus wie ein Reptil), brennt und juckt irgendwie gleichzeitig.
Meine Hoffnung ist jetzt natürlich, daß ich nur noch etwas Geduld brauche. Alledings konnte mir bisher noch niemand sagen, wie lange. Wahrscheinlich ist auch das wieder bei jedem anders. Hat von Euch jemand mal Cortisontabletten genommen und auf Cremes verzichtet? Hat das irgendwie zu einem Erfolg geführt?
Wenn der schlimmste Alptraum vorbei ist (und ich mich wieder aus dem Haus traue), werde ich wohl wieder einem homöopatischen Ansatz nachgehen. Im Moment glaube ich, daß die Schulmedizin nicht so recht weiß, was sie machen soll. Der Wechsel von ND zu SE in der Therapieform hat jetzt erstmal dazu geführt, daß es mir schlechter geht, als je zuvor. Auch wenn die ursprünglichen Rötungen schon etwas zurück gegangen sind. Durch die Schuppungen und die Risse hilft mir das aber derzeit überhauptnicht.
So, hat gut getan, das alles mal loszuwerden. Toll, daß es hier eine Möglichkeit des Austausches gibt. Vielen Dank dafür. Es gibt doch Hoffnung, wenn man von anderen hört - oder liest - daß sie mit dieser Krankheit zurecht kommen.
Viele Grüße
Bernd