Hallo,
ich bin wohl aus demselben Grund hier, wie so viele von euch auch. Meine Haut macht mir Sorgen. Momentan besonders auf dem Kopf.
Wer Genaueres im Zusammenhang erfahren will, kann sich gerne den folgenden Text durchlesen, ansonsten findet Ihr eine kurze Zusammenfassung weiter unten.
Ausführlich:
Seit meiner Pubertät habe ich Akne im Gesicht, mit 16 habe ich angefangen durchgehend gegen die Pickel vorzugehen, heute bin ich 22.
Mein erster Hautarzt hatte mir zunächst die üblichen Cremes und Salben verschrieben (siehe unten). Zusätzlich Behandlungen von einer Kosmetikerin bei ihm in der Praxis. Dabei wurde mir wöchentlich die Haut gereinigt und die Pickel ausgedrückt. Dann sollte ich verschiedene Dinge in der Ernährung weglassen. Alles ohne erkennbare und nicht lang anhaltende Erfolge.
Vor 4 Jahren bemerkte ich auch zum ersten Mal, dass meine Kopfhaut sehr empfindlich war. Es schmerzte beim Haarekämmen und Duschen. Nach und nach juckte die Kopfhaut immer mehr und ich bekam zunächst rote Stellen und dann kleine weiße Bläschen auf dem Kopf, die irgendwann aufgingen und eine milchig-gelbe Flüssigkeit austrat. Diese trocknete schnell auf der Kopfhaut und an den Haaren fest und sah dann aus wie gelblicher Grind. Die vielen kleinen offenen Wunden taten noch mehr weh. Lagen die Bläschen eng beieinander, so schlossen sie sich auch zu einer großen zusammen. Meine Kopfhaut war feuerrot. Zusätzlich schwollen bei den ersten Anzeichen von Bläschen die Lymphknoten am Hals an.
Mein erster Hautarzt vermutete zunächst, dass es eine Art von Pilzen auf dem Kopf wäre, doch auf seine verschriebenen Waschlotionen und Salben trat keine bemerkenswerte Besserung ein, sodass er dann doch einmal einen Abstrich von meinen Bläschen machte und heraus kam: keine Pilze, sondern Akne vulgaris sagte der Arzt.
Ich bekam Doxycyclin verschrieben und eine Überweisung ins Krankenhaus in die Dermatologie. Dort konnte man mir allerdings auch nur sagen, dass mein Hautarzt mir schon alle möglichen Mittel gegen Akne verschrieben hätte, der Bluttest hätte auch nichts Auffälliges ergeben. Auf eine Schilddrüsenüber-/unterfunktion wurde ich getestet, negativ. Eine Doxy-Therapie sei jetzt wohl das Einzige und Beste für mich.
Seitdem hielt das Antibiotikum meine Akne unter Kontrolle. Das heißt, dass das Doxycyclin wohl eine Verschlimmerung verhinderte, ganz verschwunden ist die Akne dadurch aber auch nicht. Immer wieder hatte ich auf dem Kopf die besagten roten Stellen und kleinen Bläschen, aber längst nicht so viele und schmerzende wie vor ein paar Jahren. Jucken tat es nur noch selten. Etwas gerötet war meine Kopfhaut immer noch.
Vor einiger Zeit hatte mir eine Bekannte dazu geraten, es doch mal mit homöopathischen Mitteln zu probieren. So ging ich in die Apotheke und lies mich beraten. Nach 3 Wochen Tabletten schlucken und keiner Veränderungen am Hautbild, habe ich auf eigene Faust das Doxycyclin abgesetzt, vielleicht wirkte dies auch gegen das homöopathische Mittel dachte ich, doch innerhalb von 3 Tagen fing es zunächst an zu jucken, dann kamen die roten Stellen und schließlich ließen sich wieder viele kleine weiße Bläschen auf meiner Kopfhaut sehen. Auch die Lymphknoten am Hals waren wieder dick.
Müde (es tat so weh, dass ich meinen Kopf nachts kaum auf mein Kissen legen konnte) und mit Schmerzen stand ich am darauf folgenden Montag um 8Uhr bei einer weiteren Hautärztin, die meine Kopfhaut vorher noch nicht gesehen hatte, auf der Matte und schilderte ihr meine Leidensgeschichte. Sie nahm mir erstmal Blut ab, machte einen Abstrich von den Blasen und stanzte ein kleines Stückchen Haut heraus für genauere Untersuchungen. Dann sollte ich bis zum nächsten Termin meine Kopfhaut vor dem Duschen mit einer antibakteriellen Lösung (Octensian Waschlotion) waschen, dazu täglich eine cortisonhaltige Lotion (BetaGalen Lotion) auf die betroffenen Stellen auftragen und das Doxycyclin wieder nehmen. Nach 3 Tagen trat eine Besserung ein, dann verschwanden die Blasen zum größten Teil und überall blieb ein gelblicher Grind zurück, der nach und nach abbröckelte. Als ich wieder bei der Hautärztin war, sagte sie mir, dass in meinem Blut nichts festgestellt wurde. Der Abstrich und die Probe haben ergeben, dass ich keine Pilze auf der Kopfhaut habe und auch sonst gab es keine Hinweise auf Keime in den Blasen.
Als Diagnose stand unter dem Bericht: „Pathogene Keime nicht nachgewiesen. Exsudative pustolöse Dermatitis. […] kein Pilznachweis. Aspekte wie bei z.B. pustolöser Ekzemreaktion, z.B. seborrhoischer Dermatitis mit Follikulitiden. […] keine Anhaltspunkte für eine Mykose.“ Im Klartext: eine Mischung aus Akne und Ekzem!?!
Die Ärztin meinte, dass das seborrhoische Ekzem auch zu meinem Hautbild im Gesicht passen würde, da ich wohl eher trockene Haut hätte und trotzdem kleine rote Pickelchen. Sie verschrieb mir also eine Creme fürs Gesicht (Erythromycin). Außerdem sollte ich nun noch mal versuchen das Doxycyclin abzusetzen, während ich weiter täglich die Cortison-Lotion auftrage. Aber dass seborrhoische Dermatitis solche Blasen auf der Kopfhaut entstehen lässt, hätte die Ärztin wohl auch noch nie gesehen.
Was ich bisher probiert habe:
Äußere Anwendung (die, die ich auswendig weiß, bzw. noch Exemplare davon zuhause habe):
Gesicht: Skinoren 20% Creme, Duac Akne Gel, Aknemycin Plus, Isotrex Gel, Erythromycin mit Linola Creme (aktuell)
Kopfhaut: Fusicutan Creme, Aknefug Oxid Wash, Soderm Lotio, Clarelux Schaum, Tarmed Shampoo, BetaGalen Lotion, Apfelessig (aktuell)
Innere Anwendung
fast 2 Jahren lang, täglich eine Tablette Doxycyclin 100
4 Wochen lang, sechs mal täglich eine Tablette Hepar Sulfuris Pentarkan D5
Reinigung
Alle zwei Tage Duschen mit Kinder-Shampoo Lillieputz (von Rossmann, kein Parfum, Neurodermitis und Allergiker geeignet, etc.), Octensan Waschlotion und Hydro-Sensitive Shampoo von Alcina (aktuell)
Gesicht nur mit warmem Wasser waschen
Ernährung (was ich ausprobiert habe)
kein Obst/Früchte
keine Milch/Milchprodukte
keine Nüsse
kein Kakao/Schokolade
keine Säfte, Limonade, etc. (nur Wasser, ab und zu Tee)
Sonstiges:
Ich habe leichte Neurodermitis, die sich immer mal wieder in den Armbeugen bemerkbar macht (ca. 2-3mal im Jahr) und dann auch ohne Behandlung nach ein paar Tagen wieder verschwindet.
Ich rauche nicht, trinke nur in den seltensten Fällen Alkohol. Fahre jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit.
Da ich Thrombose habe, muss ich Marcumar zur Blutverdünnung nehmen. Eine innere Behandlung mit Isotretinoin gegen Akne fällt bei mir insofern weg, da ich nicht mit der Pille verhüten kann/darf. Bei dem Thema streiten sich die Ärzte allerdings. Außerdem schrecken mich die möglichen Nebenwirkungen noch immer ab.
Ich kann mich erinnern, dass ich zwischendurch eines Tages lauter weiße Schuppen um die Augen herum hatte, die Haut war sehr, sehr trocken und es juckte ungemein am „Gesichtsrand“ (wie nennt man den Übergang von den Wangen zum Hals?). Der Hautarzt hatte mir damals Hydrocortison verschrieben. Nach zwei Wochen täglichen Eincremens war die Sache überstanden und ist seit dem nicht wieder aufgetreten.
Zusammenfassung:
Symptome: juckende, gerötete Kopfhaut mit weiß-gelblichen Bläschen, welche aufgehen und trockene Krusten bilden. Dazu kleine rote Pickelchen im gesamten Gesicht. Trockene Haut.
1. Diagnose: Akne im Gesicht und Pilzbefall der Kopfhaut, nach Abstrich konnten aber keine Pilze festgestellt werden.
2. Diagnose: Akne vulgaris im Gesicht und auf der Kopfhaut, Behandlung mit Doxycyclin. Erfolg für die Kopfhaut, kaum Veränderungen im Gesicht.
3. Diagnose: Pustulöse Ekzemreaktion, seborrhoische Dermatitis mit Follikulitiden im Gesicht und auf der Kopfhaut, nach Abstrich und Probenahme konnten aber keine Pilze und keine Bakterien festgestellt werden. Behandlung (aktuell) mit cortison-Lotion für die Kopfhaut und Gesichtscreme.
Bei allen Sachen, die ich bisher über das seborrhoische Ekzem gelesen habe, stand etwas von weißen oder gelben Schuppen, die sich bilden. Ich kann von mir aber nicht behaupten, dass ich Schuppen habe. Kann es sein, dass sich auf meiner Kopfhaut anstatt Schuppen eine Blase mit weiß-gelblichem, flüssigem Inhalt bildet? Oder sind meine beschriebenen Krusten gar „eure“ Schuppen? Außerdem haben ja auch die Tests ergeben, dass ich eben keine Pilze auf der Kopfhaut habe und soweit ich weiß, sind die doch mit der Auslöser für das seborrhoische Ekzem.
Wie ich hier im Forum rausgehört habe, soll Apfelessig kleine Wunder bewirken. Das werde ich in Kürze auch mal ausprobieren.
Vielleicht fällt euch ja noch etwas zu meinem Fall ein.
Mit freundlichen Grüßen
darkelf