Hallo zusammen,
ich freu mich, auf Anhieb dieses Forum gefunden zu haben und hab auch schon fleißig eure Tipps und Erfahrungsberichte gelesen. Nach meiner ersten "Panikattacke" gestern bin ich heute schon etwas ruhiger, weil sich mein Zustand über Nacht immerhin zum ersten Mal nicht mehr verschlechtert hat.
Bevor ich meine "Geschichte" schildere, habe ich direkt eine Frage:
Ist es okay, wenn ich mir die Schuppen, die sich nach einer Zeit bilden, sanft abreibe, morgens und abends bevor ich mich eincreme? Ich befeuchte dazu ein Handtuch mit lauwarmem Wasser und reibe die lose Haut langsam ab. Klar brennt es ein wenig, aber es ist auszuhalten und ich habe das Gefühl, dass die Haut dann besser auf die Creme vorbereitet ist. Berichtigt mich bitte, wenn ich einen totalen Fehler mache, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es gut ist, die tote Haut auf dem Gesicht zu lassen und mit einfach abspülen verschwindet sie nicht.
Entstehung:
Angefangen hat es wohl im März dieses Jahres mit Rötungen auf den Augenlidern. Ich war eine Woche Skifahren und habe die Reaktion auf die Höhenluft und die Sonne geschoben, im Winter habe ich öfter mal rote Augen. Ich habe das immer gut mit Weleda-Ringelblumensalbe wegbekommen, nur diesmal nicht. Im Gegenteil, es wurde immer schlimmer und ich hatte morgens oft geschwollene Augen und teilweis riss die Haut in den Lidfalten auf und unter dem Auge auf. Da ich privat eine schwere Zeit durchgemacht habe/durchmache, habe ich das auf das viele Weinen und Reiben geschoben.
Ende Mai war es dann so schlimm, dass ich zu "meinem" Hausarzt wollte, den ich vor Jahren wegen anderer Sachen aufgesucht hatte; er war aber im Urlaub und weil es so akut war bin ich zu irgendeinem anderen Hautarzt - der offensichtlich nicht kompetent ist.
Es hieß ich hätte eine Entzündung, könnte aber auch eine Allergie mit dabei sein - habe Cortison verschrieben bekommen und damit wurde es auf den Augen besser, es wurde auch sofort ein normaler Allergietest gemacht, der negativ ausfiel (gegen Tiere, Pollen etc.)
Aber irgendwann ging es wieder los, Cortison half nicht mehr, und ich wurde zum "großen" Allergietest gerufen, das war Ende Juni, der auch ohne Ergebnis ausfiel.
Anfang Juli rissen dann die Lippen auf und schwollen an. Letzte Woche kam eine rote Stelle am Hals dazu. Letzten Freitag wurde es um den Mund rot und ab da fraß sich die Rötung mit jedem Tag weiter in mein Gesicht. Alles fing an zu jucken, die Haut spannte, alles tat weh und brannte. Montags habe ich schnell einen Termin beim Hausarzt ausgemacht, weil ich dem vertraue und der sich das mal ansehen sollte.
Gestern kam dann aber die große Panikattacke, ich sah mich morgens im Spiegel und mein gesamtes Gesicht war knallrot, die Augen auch wieder, zusätzlich angeschwollen, dass ich kaum gucken konnte, der Fleck am Hals war riesig. Ich habe sofort bei meinem ursprünglichen Hautarzt angerufen und auch gleich einen Termin bekommen, seine Diagnose SE kam sehr schnell.
Jetzt creme ich die Augen mit Protopic 0,03 % ein, morgens und abends. Die betroffenen Stellen (um die Nase bis unter die Augen, auf der Nase, um den Mund, Kinn, gesamter Kiefer, große Stelle direkt am Kehlkopf) creme ich mit einer in der Apotheke hergestellten Creme morgens und abends ein: Ciclopirox Ratio 1 % mit Basiscreme Dac Creme. Und wie gesagt peele ich die Stellen vorher vorsichtig ab.
Heute hat es sich über Nacht nicht verschlimmert, das ist das erste Mal seit letzter Woche und darüber bin ich schon mal froh. Die Augen sind weniger geschwollen und weniger rot. Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht ist die Stelle am Hals größer geworden und eventuell fängt es an einem Ohrläppchen an - das ist nicht rot, aber es juckt und schuppt. Hab dort sicherheitshalber auch Creme aufgetragen.
Mehr als die beiden Cremes und klares Wasser wende ich erstmal nicht an, der Arzt meinte "weniger ist mehr". Ich wasche die Haare auch getrennt vom Rest, über die Wanne gebeugt, damit kein Shampoo ins Gesicht kommt. Ich würde gerne was gegen die Spannung machen (z.B. was mit Urea, oder dieses Physiogel, dazu kam just eine Probe an, die ich im März bestellt hatte, und wo der Arzt auch meinte, das wäre was Gutes - aber erst für später), aber wenn ich es richtig verstanden habe, dann soll ich nur das Protopic und die Creme gegen den Pilz nehmen.
Symptome:
Die Haut ist rot und brennt, nach Kontakt mit Wasser entstehen weiße Hautschuppen, manchmal auch einfach durch die Mimik. Die Schuppen sind nicht gelb oder fettig, kein Nässen, kein Eiter. An der Nase und am Kinn kleine Pickelchen seit der Creme.
Zu meiner Person:
Ich bin weiblich, 32 Jahre alt, berufstätig, keine vorherigen Hauterkrankungen. Ich bin normalgewichtig und ernähre mich relativ gut - schätze aber, noch nicht gut genug/nicht ausgewogen genug; halte mich mit Sport fit, stehe aber privat und beruflich unter großem Stress. Die Ernährung könnte meinen Zustand verbessern, denke ich, und den Stress halte ich für den Auslöser.
Im Beruf stehe ich seit anderthalb Jahren unter enormem Druck: Anfang 2011 habe ich alle Projekte einer Kollegin in Elternzeit übernommen, war quasi "Projektleiterin mal Zwei". Ich war in dem Jahr wegen Zähneknirschen beim Arzt (durch Physiotherapie in den Griff bekommen), bekam Herzrasen (EKG, Blut etc > alles top), hatte öfters Bronchitis/Mandelenzündung, brach im Mai einmal zusammen und konnte nichts mehr machen. Meine Kollegin ist zwar seit ein paar Monaten wieder da, aber seit dem wurden uns noch mehr Projekte aufgedrückt.
Privat besteht der Stress aus einer Trennung im letzten Dezember, nach elf Jahren Beziehung, inkl. Umzug im Februar und Neuorganisation meines Lebens. Ab da hatte ich wochenlang Magendarm-Probleme, auch wieder Bronchitis und Mandelentzündung, zusätzlich das eher noch kleine Hautproblem ab März. Aus der Privatgeschichte ergaben sich einige Zusammenbrüche im Dezember, Januar und im Mai - immer dann, wenn ich wieder mehr von der Wahrheit erfahren habe. "Höhepunkt" der Hautgeschichte jetzt im Juni/Juli.
ZUKUNFT?
Ich schätze es so ein, dass mein Körper mir seit letzem Jahr versucht zu sagen, dass ich was ändern muss. Ich höre aber nicht drauf. Das Herzrasen war schon ein recht drastisches "Mittel", aber der Arzt sagt ja ich bin gesund und man kann sich auch an sowas gewöhnen... also habe ich nicht an mir gearbeitet oder mir Hilfe geholt. Aber mit einem entstellenden Ausschlag im Gesicht udn am Hals bin ich jetzt gezwungen was zu machen, denn so gehe ich weder ins Büro noch privat unter Menschen.
Daher glaube ich, dass eine ganzheitliche/psychologische Klärung hilfreich sein könnte. Ich weiß es aber nicht. Heute Abend habe ich direkt einen Termin zur Anamnese bei einem TCM-Doc bekommen - ich bin gespannt.
Meine Angst:
Ich hab Angst, dass das SE mein ganzes Leben weiter auf den Kopf stellt. Nach all den Tiefschlägen dieses Jahr werde ich das nicht gut verkraften.
Ich freue mich über jeden Kommentar: Ähnliche Erfahrungen, Tipps... oder auch wenn ihr meint, dass ich totalen Quatsch erzähle - ich bin froh, wenn ich mich austauschen kann.
Liebe Grüße aus Stuttgart,
nordlicht1980