Hallo zusammen,
ich heiße Kai, bin 39 Jahre alt und wohne in Niedersachsen.
Ich hatte, außer leicht trockener Haut, bisher nie mit irgendwelchen Hautproblemen zu tun und habe auch keine bekannten Allergien. Ich habe keine fettigen Haare und auch keine fettige Kopfhaut. Stress habe ich gerade momentan keinen; ich bin wegen Corona im Home-Office und habe wirklich ein ziemlich ruhiges Leben. Meinen Ernährungsstil würde ich als recht gesund mit viel Gemüse bezeichnen, wobei ich eher alles andere als sportlich oder schlank bin...
Vor ungefähr einem Jahr habe ich eine zunächst stecknadelkopfgroße, schmerzende Stelle, ähnlich einer Verletzung/Blutverkrustung mittig auf meinem Kopf festgestellt, die sich über Wochen nicht verändert hat. Wenn man die Stelle anfasste, fühlte sie sich leicht cremig/talgig an. Vom Aussehen her war es gerötete Haut mit weißlichen (nicht gelblich!) Schuppen oben drauf.
Nachdem ich das irgendwann merkwürdig fand und die Stelle auf ca. erbsengröße sowie 2 oder drei weitere Stecknadelköpfe daneben anwuchs, habe ich sie bei Gelegenheit meinem Hausarzt vorgestellt. Dieser äußerte die Verdachtsdiagnose auf eine Psoriasis, verschrieb mir eine Flasche "Karison Crinale" (Kortikosteroid) und empfahl mir, bei anhaltenden Beschwerden zum Hautarzt zu gehen.
Mit der Karison-Crinale-Lösung ließ sich die Erscheinung sehr gut in den Griff kriegen und verschwand zunächst sogar vollständig. Jedoch kam sie immer, wenn ich versuchte nach einigen Wochen die Behandlung langsam auszuschleichen, also die Behandlungsabstände von zunächst zweimal am Tag auf einmal und dann auf mehrere Tage Abstand zu erhöhen, innerhalb von wenigen Tagen wieder. Daraufhin ging ich im Dezember letzten Jahres zu einer Hautärztin.
Die Hautärztin untersuchte die Stelle mit einer Lupe und sagte, dass das ihrer Ansicht nach keine Schuppenflechte, sondern ein Seborrhoisches Ekzem sei. Sie sagte, solange das mit dem Karison Crinale gut in den Griff zu bekommen sei, sei ja eigentlich alles bestens und das könne halt durchaus eine langwierigere Sache sein. Das deckte sich mit dem, was ich selber im Netz sowohl über Psoriasis als auch über Seborrhoe gelesen habe, also erschien mir diese Diagnose schlüssig und sinnvoll. Sie verschrieb mir eine weitere Flasche Karison Crinale sowie ein "Kelual DS Shampoo" (Ciclopiroxolamin und Zinkpyrithion) und sagte, ich solle damit zweimal die Woche die Haare waschen und das Karison halt wie bisher auch in dem Maße anwenden, dass die Erkrankung bestmöglich unterdrückt wird.
Seit ca. vier Wochen nun hat sich plötzlich etwas verändert - meine Erkrankung ist regelrecht explodiert. Anstatt einer Stelle mit ein paar kleinen Stecknadelköpfen daneben sind es nun 2 ca. eurostückgroße Stellen sowie mehrere kleine Stellen darunter und darüber, die ganztägig jucken und schmerzen. Ich habe daraufhin die Dosierung des Karison Crinale von alle zwei Tage einmal wieder auf zweimal täglich erhöht, was aber genau gar nichts gebracht hat. Die Krankheit geht nicht zurück, sondern breitet sich eher langsam immer weiter aus.
Gelesen habe ich viel, mir ist auch klar dass die Unterscheidung zwischen Psoriasis und Seborrhoe selbst für sehr erfahrene Ärzte nicht einfach ist (und es daher oft Falschdiagnosen gibt) und dass es auch durchaus beide Krankeiten zusammen bzw. fließende Übergänge gibt.
Da ich auf einen Hautarzttermin gerade in der derzeitigen Krisenlage tatsächlich mehrere Monate warten müsste und das ganze zwar unangenehm, aber zum Glück nicht lebensbedrohlich ist, dachte ich, ich versuche mein Glück mal hier bei euch und frage, ob jemand eine kluge Meinung dazu hat oder ob bei jemandem das Krankheitsbild ähnlich ist. Habe ich überhaupt Seborrhoe? Oder ist es vielleicht doch eher Psoriasis? Oder beides? Oder etwas ganz anderes? Ich habe keine Ahnung...
Liebe Grüße und danke euch allen
Kai