Juckeritis auf'm Haupt

Deine persönliche SE Geschichte

Juckeritis auf'm Haupt

Beitragvon TretminenKathi » 14.08.2008, 17:48

Hey ihr alle :)

Bin zwar neu hier, aber dennoch ein alter Hase im Bezug auf SE.
Ich bin bald 23 Jahre alt und hab's wohl schon seit 2002 also an die 6 Jahre. Betroffen ist bei mir ausschließlich die Kopfhaut und da auch nur behaarte Stellen, d.h. ich habe rein gar nichts an den typischen Stellen wie hinter den Ohren. Hauptsächlich in der Mitte vom Kopf wo ich immer so schön meine Haare zusammenbinde damit auch ja keine Luft dran kommt. Bei mir äußert sich die SE vor allen Dingen durch nässende und blutige Stellen, die beim Abheilen verkrusten. Schuppen selber habe ich nicht so viele, d.h. für mich ist die SE an der Kopfhaut ästhetisch nicht schlimm, es juckt "nur" fürchterlich.

Angefangen hat es wohl mit einer Unverträglichkeit gegen ein Antibiotikum, wo ich am gesamten Körper eitrigen Ausschlag bekommen hatte (sehr lecker, ich hoffe ich verderbe keinem den Appetit). Dank Aerius und der nachfolgenden Beseitigung des eigentlichen Entzündungsherds (Mandeln) beruhigte sich die Haut sehr schnell. Allerdings verzeichnete ich schon hier, dass meine ehemals aknelastige Gesichtshaut viel besser wurde (natürlich ein Umstand der mich sehr gefreut hat). Jedoch ist mir wohl auch die juckende und gereizte Kopfhaut geblieben, die zu dem Zeitpunkt aber immer nur leicht geschuppt hat.

Anfangs habe ich mich da gar nicht so drum gekümmert. Jeder hat mal Schuppen und meistens gehen die auch iwann wieder weg. Dennoch habe ich mit der Zeit angefangen spezielle Haarshampoos und Haarwasser aus der Drogerie zu kaufen. Geholfen hat relativ wenig. Irgendwann bat ich meine Mama dann mal nachzugucken was ich da auf'm Kopf hab. Ich hatte da nämlich kleine Knötchen und erhabene Stellen ertastet und fand das komisch. Meine Mama war dann recht erschrocken da sie kleine rote Stippen sah und schuppige/gerötete Stellen. Ab dem Zeitpunkt (es muss 2004 gewesen sein) wurde die Sache dann aktueller.

Ich war dann sogar mal in der Apotheke und habe mir Vichy Dercap gekauft. Geholfen hat's nicht aber die Haare wurden echt schön geschmeidig :)

Wenig später kam es dann zu einem Super-Gau und nicht nur der Ausschlag wurde extremer sondern auch das Jucken. Die Stellen sind regelrecht aufgeplatzt (?). Damals bin ich dann zu einem Allgemeinarzt gegangen, die gute Frau verschrieb mir dann Lygal-Tinktur, die mir meine Mama dann etwas widerwillig 2mal am Tag (Großen Dank an dieser Stelle) auf die betroffenden Stellen auftrug. Es wurde mit der Zeit besser, allerdings ging es nie ganz weg. Da es aber nicht mehr groß juckte (zumindest bei alle 2 Tage Haare waschen nicht) hab ich dagegen auch nichts weiter unternommen.

Jeder weitere Schub der kam wurde so behandelt, wobei ich das Lygal dann auch oft nicht genommen hab, weil ich den Eindruck hatte es ist egal ob ich es nehme oder nicht.
Zwischenzeitlich wurde mir Head&Shoulders mit Zink empfohlen. Optimistisch wie ich bin, hab ich mir sofort die Haare damit gewaschen. Schon nach 1h war ich kurz davor mich zum Mond zu schießen. Ich hatte eine Riesenschweinerei auf dem Kopf. Anscheinend bekam mir das Zink überhaupt nicht. Also schnell wieder runter damit.

Im Zuge der Selbstheilverfahren stellte ich als alte Allergikerin (Heuschnupfen, Lungenaua, im Winter trockende Hände, Beine/Arme) stellte ich dann auch fest dass ich bestimmte Lebensmittel nicht haben kann, d.h. der Ausschlag blüht damit richtig auf. Dazu gehört bei mir: Zink, Zimt, Krabben, Garnelen, Scampi, gepökeltes (geräuchte bin ich mir nicht sicher), Kümmel und ??? (Ich weiß bei einigen Sachen nicht was der Auslöser war, z.B. weiß ich nicht was auf der Teufels Thunfischpizza gewesen sein könnte).
Da ich zum Glück von dem obigen Zeug nicht soviel mag passieren nur selten Ausrutscher (z.B. wenn auf meinem Cappuchino im Cafe Zimt gestreut ist oder Kuchen damit infiziert ist). Obwohl ich mich ausgesprochen gesund ernähre, Salz/Pfeffer und Chili zum würzen nehme hab ich's aber trotzdem noch.

Da ich nie gerne zum Arzt gehe oder Apotheker ungern mit meinen fragwürdigen Problemen nerve hab ich viel ausprobiert. Haarpackungen aus (Meer)Salz (scheuert schön), Essig (brennt widerlich), Milch (angenehm), Quark (kühlt super und entspannt) und Zucker (heilt) fand ich super. Dennoch war das Auftragen immer grausam und die Haare werden von dem groben Krempel auch nicht sooo fürchterlich schön. Später kam dann Heilerde dazu, was auch sehr gut wirkt. Neuster Clue ist auch dass es Meersalz gibt, dass mehr geschrottet ist und nicht so grobkörnig. Das ist viel besser.

Trotz der ganzen Experimente war ich immer unzufrieden wenn es juckte. Also bin ich nochmal zu einem anderen Allgemeinarzt gerannt, insgeheim mit der Hoffnung er möge mich zum Hautarzt überweisen. Eigentlich wäre ich da schon längst hingegangen, allerdings wartet man da eben 8-12 Wochen auf einen Termin. Er hat mich nicht überwiesen, sondern mir erneut Lygal und außerdem Terzolin verschrieben. Das hab ich dann auch brav genommen, es wurde zwar besser, ging aber nicht weg. Also hab ich's mit der Zeit wieder nicht mehr genommen, da sogar meine Mama meinte es würde mit Heilerde immer besser aussehen. Außerdem ist Cortison ja auch nicht so supertoll. Ich hatte damals den Arzt auf meine These mit den Allergien angesprochen, leider ist er da gar nicht angesprungen und wollte partout keinen Allergietest machen.

Etwa ein halbes Jahr später war ich dann nochmal bei ihm, weil es mit Lygal und Terzolin eben auch nicht besonders toll ist. Dann ließ er sich zu einem Allergietest überreden (Blut). Geschlagene 10 Sachen getestet. Im Prinzip war der Test allerdings total unbrauchbar. Einmal war ich gegen Weizenmehl allergisch, dann wieder nicht (ebenso mit roggen und gerstenmehl). Krabbe wurde immer negativ getestet (momeeeent!!!). Naja daraufhin verschrieb er wieder Lygal und Terzolin und sagte wenn es nicht besser würde wäre es ratsam es mal mit einer Darmreinigung a la Naturheilverfahren zu probieren. Sichtlich geschockt bin ich dann heimgegangen, habe das Lygal und Terzolin in die hinterletzte Ecke gestellt und habe mich erstmal damit abgefunden dass es halt öfter juckt. Sauer war ich über den Allergietest, der mir gar nicht weitergeholfen hatte. Außerdem fand ich es schon doof dass ich immer noch nicht zum Hautarzt geschickt wurde.

Ende 2007 habe ich dann im Zuge eines ersichteten Eumels (Muttermalgewächs) im Gesicht und am Knie einen Hautarzt meines Vertrauens aufgesucht. Da mein Eumel dringend war (fand ich) musste ich auch nur 7 Wochen auf einen Termin warten. Brav habe ich 10€ gezahlt und mich in die Hände der Doktorin gegeben. Nachdem sie dann meinen Eumel für schlappe 15€ weggelasert hat (jetzt hab ich keinen Eumel mehr, aber eine Narbe) hat sie sich kurz den Kopf angeguckt und meinte dann ich sollte es doch mal mit Haarshampoo auf Basis der Latschenkiefer probieren. Da ich seit jeher auf alles mit Latschenkiefer allergisch reagiere hab ich das Geld dann besser in Schokolade investiert.

Dieses Jahr hatte ich schon 4 Schübe. Bei einem weiß ich nicht genau was der Auslöser war. Der letzte war Ende Juli nach dem Urlaub. Der Urlaub hatte bei mir übrigens höchste Hoffnungsgefühle geweckt. Eine Woche Salzwasser und Sonne pur wären sicher super. Dennoch war ich in der Woche nicht gut. Ich habe luftgetrockneten Schinken (der wird's nicht gewesen sein) und ein Scampi (das war's wohl) konsumiert. Ich hab schon beim Baden gemerkt dass die Stellen eher größer werden wie kleiner und es auch wieder recht genässt hat. Besonders schön war dann auch das Brennen des Salzwassers in den Wunden.

Wieder zurück ging es dann richtig los. Das schwüle Wetter hat meinem Kopf den absoluten Rest gegeben. Schon beim Autofahren wäre ich fast wahnsinnig geworden, hätte ich nicht am Steuer gesessen hätte ich mich definitiv total aufgekratzt. Zuhause angekommen habe ich dann sofort Haare gewaschen und meine Mama verzweifelt gebeten mit Lygal (abgelaufen 2006) draufzuschmieren. Besonders toll beim Waschen war diesmal die schöne rote Färbung des Wassers (ich wasche immer im Waschbecken, weil man da das Shampoo besser auspülen kann). In der Nacht habe ich dann trotz Fäustline (zu warm) fleißig gekratzt, sodass es am nächsten Tag noch besser aussah. Trotzt wiederholter Ermahnungen konnte ich das Kratzen und Krustenpuhlen auch tagsüber nicht ganz lassen.

Nach dem überstandenen Wochenende habe ich mir dann hochmotiviert einen Termin beim Allgemeinarzt geholt (wieder ein anderer). Da war ich jetzt am Montag und nachdem ich ihm alles erläutert hab, meine bisherigen Allergietests vorgelegt hat, hat er mich ohne die Kopfhaut gesehen zu haben zum Hautarzt überwiesen. Geguckt hat er dann doch noch und fand dass es wohl sehr gut wäre wenn ich zum Hautarzt gehe.

Ich hab dann überlegt ob ich zum Hautarzt gehe oder in die Dermatologische Klinik. Da es mir zeitlich eilig ist und ich auch nicht mehr ewig auf einen Termin warten wollte bin ich dann gestern in die Klinik zur ambulanten Behandlung gefahren. Ich muss sagen es war ne gute Sache. Ich fühlte mich von Anfang an verstanden und gut aufgehoben. Ich wurde weder in meinen Erklärungen unterbrochen noch wurde man ungeduldig. Danach haben sich das ein paar Leute angeschaut. Jetzt habe ich eine stärkere Cortisonsalbe bekommen (Kopfhaut wird nicht so schnell dünn und nimmt's auch nicht so gut auf), die Verordnung mit Physiogel zu waschen (hab ich schon mal, war ganz ok). Die Salbe muss ich jetzt eine Woche lang abends auftragen mit Duschhaube abdecken und morgens auswaschen. Danach noch 2-3 Wochen 1-2mal die Woche. Danach sollte es deutlich besser werden bzw. ganz weg sein (daran glauben tu ich nicht mehr).

Dennoch bin ich sehr positiv. Es wurde nämlich sofort auf meine Allergietheorie eingegangen. Im Oktober wird jetzt ein Epikutantest gemacht damit ich endlich weiß, was ich alles nicht essen kann. Denn man will die Ursache bekämpfen und nichts anderes. Ich bin mal gespannt wie es wird und wie die weitere Behandlung nach dem Allergietest aussieht. Bis dahin versuche ich mal wieder nichts verbotenes zu essen *g*

So das war's zu meiner Story.

Kathi
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Re: Juckeritis auf'm Haupt

Beitragvon TretminenKathi » 11.01.2009, 16:53

Zeit für einen Relaunch meines Beitrages oder sagen wir der "Neuste Stand"

Tja ich denke meine Zeit im Forum sollte beendet sein. Im September war ich erneut in der Hautklinik in München unterwegs und habe meinen Kopf hingehalten.
Ergebnis in der Haarsprechstunde: kein seborrhoisches Ekzem sondern "Follikulities Decalvans"
Damit hat sich noch einmal die Diagnose geändert. Der Arzt meinte es wäre ziemlich selten und er fände es unerhört, dass mich erst der 3. Allgemeinmediziner zum Hautarzt schicken wollte.

Nach der Diagnose habe ich dann erstmal gegoogelt. Es handelt sich um eine chronische Entzündung der Haarwurzeln, vernarbend, möglicher Haarausfall der betroffenen Stellen (kein Nachwuchs).

Hört sich also prickelnd an. Ursachen? Kennt man nicht. Allergisch ist es laut Aussage der Ärzte nicht. Allerdings behaupte ich da immer noch was anderes. Habe nach wie vor mit Verschlechterung zu kämpfen wenn ich bestimmte Sachen esse.

Momentan creme ich mit Kortison und Antibiotika. Werde aber wohl einer 2-monatigen Antibiotika Therapie per Tablettenform nicht entkommen.

Tja bleibt noch offen warum ausgerechnet mir das passiert. Ich hoffe jetzt einfach nur dass ich das ganze in den Griff bekommen.

Lg Kathi
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Re: Juckeritis auf'm Haupt

Beitragvon pro » 31.01.2009, 01:39

Persönlich kann ich aber von Antibiotika und Kortison nur abraten (ich habe gesehen was bei meiner Schwester am Ende herausgekommen ist, nicht empfehlenswert). Und was Du (wenn Du doch einige Allergien/Unverträglichkeiten hast) doch auch bei anderen Hautkrankheiten bedenken solltest ist daß es immer eine seelische/psychische Komponente gibt. Ich würde (zusätzlich zur Behandlung mit sanften Mitteln) einen Meditations- oder Autogenes Training-Kurs empfehlen.

Ich wünsch Dir alles Gute
und lg
pro
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