Hallo ihr Lieben,
jetzt steht leider wieder der Winter vor der Tür. Für mich kommt damit auch ein neuer SE Schub, den ich monatelang nicht los werde. Zu Beginn: Ich habe SE nur im Gesicht.
Ich bin 19 Jahre alt, männlich und weiß mittlerweile einfach nicht mehr weiter. Ich hatte eigentlich immer "Porzellan-Haut". Leider litt ich aber auch schon immer unter einem enormen Waschzwang, der mir jetzt wahrscheinlich das Genick bricht.
Im Sommer 2012 ist mir das erste Mal aufgefallen, dass meine Haut fleckiger wurde. Ich hatte keine Pickel, aber viele kleine, rote Flecken im Gesicht. Spätestens da fing wohl alles so langsam an - Wenn nicht noch früher. Heutzutage wäre ich froh, wenn ich wieder so aussehen könnte wie vor zwei Jahren. Doch damals ging ich in meiner Eitelkeit sofort zum Hautarzt, welcher mir eine (milde) Schwefelsalbe verschrieb.
Wann immer ich rote Flecken bekam, tupfte ich über Nacht etwas von dieser Salbe drauf und das Problem war gelöst. Auch gegen Pickel und Mitesser wirkte das Zeug super.
Nach bestandenem Abitur gehe ich jetzt seit Dezember 2013 arbeiten. Ungefähr zur gleichen Zeit fing meine Haut merkwürdig an zu jucken. Im Januar war mein gesamtes Gesicht übersäht mit roten Flecken. Mein Hautarzt meinte, dass läge bloß am Wetterumschwung. Das konnte ich aber nicht glauben.
Ein anderer Hautarzt diagnostizierte dann SE. Er meinte, dass ich SE wohl schon mindestens seit 2012 habe, als mir sein Vorgänger die Schwefelsalbe verschrieb. Die Schübe kämen allerdings dadurch zustande, dass mein Körper mit Ausnahmesituationen zu tun hat: Neuer Arbeitsplatz, neuer Tagesablauf, Stress, Wetterumschwung, etc. So die Theorie.
Eine "Anti-Pilz"-Creme sorgte für eine kurzzeitige Milderung des Ekzems, hielt es aber nicht dauerhaft in Schach. Daraufhin versuchte ich es mit einem Aknemittel, welches ebenfalls nicht viel brachte.
Im Sommer sah es so aus, als hätte ich einfach nur unreine Haut. Die Flecken waren blasser. Mein Arzt meinte, dass läge daran, dass die Haut im Winter mehr Probleme habe, den natürlichen Säureschutzmantel aufrecht zu erhalten, als im Sommer. Leider hatten wir dieses Jahr wieder einen recht kurzen 'Sommer'.
Seit Anfang August sprießen die roten Flecken und Unreinheiten wieder. Ganz schlimm ist es jetzt im Oktober und ich will nicht wissen, wie es zur eisigen Weihnachtszeit aussieht. Meine Oma brachte mir aus ihrem Urlaub eine cortisonähnliche Creme mit (Betamethason). Die brachte bislang am meisten, auch wenn mir dabei nicht ganz wohl war. Bei regelmäßigem Auftragen (zweimal täglich) waren meine Flecken zufriedenstellend erblasst. Leider machte die Creme meine Haut so dünn, trocken und porös, dass sie sehr spannt und noch mehr schuppt, als sie es ohnehin schon tut.
Kurz gesagt ist mein Problem folgendes:
Ich weiß nicht genau, woher meine "SE-Erkrankung" kommt. Ich kann immer nur Theorien aufstellen.
Mittlerweile bin ich fast schon paranoid geworden und sehe in allem eine Gefährdung für meine Haut:
- ich esse keine Fertigprodukte mehr, weil ich mir einbilde, dass sie die Schübe verstärken. Ich verzichte außerdem auf Süßigkeiten, Milchprodukte und Softdrinks etc.
- an manchen Tagen desinfiziere ich mein ganzes Umfeld aus Angst, dass sich auf meiner Tastatur, auf dem Handy, oder wo auch immer Bakterien tummeln, die meine empfindliche Haut angreifen.
- an anderen Tagen wechsel ich meine Bettwäsche fast täglich, da ich denke, dass die Gesichtshälfte auf der ich nachts gelegen habe, auf einmal stärker betroffen ist, als die andere.
- dann bilde ich mir ein (?), dass ich zu oft/lange dusche oder dass meine Rasur die Haut zu sehr beansprucht. Dann setze ich beides ein paar Tage aus.
- ich weiß einfach nicht (mehr), wie ich mein Gesicht richtig pflegen soll. Welche Rasur ist die beste, welche Pflegeprodukte (wenn überhaupt) sollte ich benutzen? Soll ich mit oder ohne Feuchtigskeitscreme aus dem Haus gehen? Nur mit Wasser waschen? Apfelessig auf betroffene Stellen tupfen?
Was wie in welcher Reihenfolge?! Ich weiß es einfach nicht mehr. Ich kann auch nichts ausschließen, weil sich andauernd neue Theorien in meinem Kopf breit machen. Und alles klingt logisch. Ich stelle gefühlt jeden Tag mein Leben um. Ich weiß, dass auch dies sicherlich die Haut beansprucht, weiß aber auch nicht, bei welcher Lebensweise ich bleiben soll, da sich noch immer keine Erklärung für meine SE-Schübe gefunden hat.
Ich kann mein Gesicht nicht genau beschreiben:
Es fühlt sich trocken und an und spannt sehr. Wenn ich aber in den Spiegel gucke, glänze ich oft so sehr, dass ich denke ich hätte cm-dick Feuchtigkeitscreme benutzt.
Wenn ich drüber streiche, fühlt sich mein Gesicht ebenmäßig an, wie ein Babypopo mit vereinzelten Schüppchen. Wenn ich dann aber wieder im Spiegel schaue, sehe ich überall rote Flecken. Es sieht schlimm aus. Fast wie große "unreife" Pickel, die aber komischerweise zweidimensional sind.
Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, das SE endgültig zu besiegen? Ich möchte nicht auf so viele Sachen aus Angst verzichten, sondern einfach wissen, was Schuld ist. Habe ich meine Haut damals zu sehr mit meinem Waschzzwang beansprucht? Was kann ich machen, damit ich endlich wieder ohne Bedenken aus dem Haus gehen kann?
Liebe Grüße
Peppi
PS: Sorry, ich kann mich so schwer kurzfassen. Für jeden kleinsten Tipp, bin ich dankbar. Bei Fragen kann ich alles nochmal haarkleinst erklären und erzählen.
PPS: Wie ich mein Gesicht derzeit pflege, kann ich nur schwer sagen, dass es sich fast täglich ändert. Momentan wasche ich es nur mit Wasser und tupfe regelmäßig Apfelessig auf die betroffenen Stellen, da ich mir erhoffe, damit das natürliche Gleichgewicht der Haut wiederherstellen zu können.