Hey,
ich leide seit ungefähr einem Jahr an SE und würde gern ein Paar persönlche Eindrücke über diese Krankheit mit Euch teilen.
Bei mir begann es ziemlich harmlos als ich 29 war: einige rote Flecken an der Strin - erstmal ohne Juckreiz und nicht schuppend.. Da ich NIE Probleme mit meiner Haut hatte, auch in der Pubertät nicht, war ich etwas irritiert und habe meinen Hausarzt nach möglichen Ursachen gefragt. Die Flecken seien durch Stress oder/und eine Pilzinfektion entstanden - ich bekam eine leichte Kortison-Salbe.. doch die Beschwerden gingen nicht zurück... einige Wochen später kam auch der Juckreiz am Kopf und die Flecken haben eine für SE typsiche Schmetterlingsmaske gebildet - um die Augenbraunen, Nase, an den Wangen ..
Ich suchte einen Hautarzt auf - und hörte zum ersten Mal die magischen Worte: Seborrhoisches Ekzem als Diagnose.. Seit dem Tag habe ich mehre Hautärzte ausprobiert und eine Menge an Salben und Cremes..
Am Anfang veruschte ich nur mit anti-pilz-salben zu behandeln (Nizoral und Clotrimazol) - ohne jegliche Effekte. Inzwischen hatten sich die SE-Beschwerden auf den Brustbereich, oberen Rücken und Oberarme puntuell augebreitet. Dann bekam ich eine Kortison-Salbe dazu - (in meinem Fall eine light-Variante: Advantan). Es wurde besser - aber nur für einige wenige Wochen..
Ich brauchte mehr und mehr von Advantan.. anfänglich versuchte ich die Pausen von 7 Tagen bei der Anwendug einzuhalten.. doch es ging nicht - ein, zwei Tage nach dem Absetzen von Kortison sah mein Gesicht schrecklich aus: rote, juckende, leicht fettige Flecken, die sich mit der Zeit in eine Schuppen-Kurste umwandelten.. Die anti-pliz-salben sowie teure Apotheknen-Cremes (Ducray Kelukal DS und Evolith DS) brachten alleine gar keine Verbesserung.. also griff ich immer häufiger zu Korison.. dann kam noch die Promotion und Bewerbungsgespräche für einen neuen Job, Weihnachten, Silvester.... der Druck einigermassen gut auszusehen war so groß, dass ich mich monatelang nicht traute die Kortison-Salbe abzusetzen..
Vor einigen Wochen habe ich aber schlagartig mit der Kortison-Behandlung aufgehört und die Protopic-Salbe verschrieben bekommen. Es ist deutlich besser - eine Woche nach der ersten Anwendung von Protopic war die Haut am Gesicht so glatt und gleichmäßig wie in den Zeiten vor SE... Jetzt habe ich die Dosierung der Salbe etwas runtergeschraubt auf nur einige Male in der Woche statt zwei mal täglich.. ich sehe aber, dass der SE-Ausschlag langsam wieder da ist..
Wie es weiter geht, weiß ich nicht.. Ich habe mittlerweile akzeptiert, dass es sich bei SE um eine chronische Krankheit handelt. Sie wird mich wahrscheinlich noch sehr lange begleiten und mein Leben beeinträchtigen.. Ich musste fast komplett auf schweißtreibenden Soprt verzichten: Joggen und Fitness.. auch Saunieren (was ich bisher sehr mochte) scheidet aus.. Ich meide direkte Sonne, da sie das Ekzem am Gesischt bei mir deutlich verschlechtert.. Ich habe festgestellt, dass Wärme und Schwitzen eine drastische Verschlechterung bei mir verursachen.. schon nach einer warmen (heißen) Dusche sehe ich schlimm aus..
Ich glaube das Wichtigste ist es zu lernen, wie man am besten mit der Krankheit zu recht kommt.
Hier mein Rezept für eine (für mich) einigermaßen wirksame Behandlug:
Gesicht:
- Protopic (anfangs 2 mal tgl, dann reduzieren);
- neutrales Reinigungsgel (Avene)
- eine feuchtigkeitsspendende Tagescreme (z.B. Physiogel, Avene Diroseal gegen Rötungen)
- bei mir haben anti-pilz-salben (Nizoral, Clotrimazol) kaum was bewirkt, ähnlich wie die speziellen Tagescremes für die SE-Haut (Ducray Kelukal DS und Evolith DS)
Bei schlimmen Ausbrüchen nehme ich noch Advantan (kortisonhaltig) - versuche aber die Anwendung auf eine ganz kurze Zeit einzschrenken (max. 1-2 Tage)
Kopf:
- tägflich H & S und ein mal die Woche - Selsun Blue (das zweite finde ich super)
Ich möchte bald die Zarzenda testen und würde mich interessieren, ob jemand schon die umstrittene Salbe Regividerm ausprobiert hat?
Allen, die mit der Krankheit zu kämpfen haben, wünsche ich viel Erfolg, Geduld und Ausdauer!!