eine Geschichte von SE

Deine persönliche SE Geschichte

eine Geschichte von SE

Beitragvon jannik » 26.01.2010, 23:03

Hey,

ich leide seit ungefähr einem Jahr an SE und würde gern ein Paar persönlche Eindrücke über diese Krankheit mit Euch teilen.

Bei mir begann es ziemlich harmlos als ich 29 war: einige rote Flecken an der Strin - erstmal ohne Juckreiz und nicht schuppend.. Da ich NIE Probleme mit meiner Haut hatte, auch in der Pubertät nicht, war ich etwas irritiert und habe meinen Hausarzt nach möglichen Ursachen gefragt. Die Flecken seien durch Stress oder/und eine Pilzinfektion entstanden - ich bekam eine leichte Kortison-Salbe.. doch die Beschwerden gingen nicht zurück... einige Wochen später kam auch der Juckreiz am Kopf und die Flecken haben eine für SE typsiche Schmetterlingsmaske gebildet - um die Augenbraunen, Nase, an den Wangen ..

Ich suchte einen Hautarzt auf - und hörte zum ersten Mal die magischen Worte: Seborrhoisches Ekzem als Diagnose.. Seit dem Tag habe ich mehre Hautärzte ausprobiert und eine Menge an Salben und Cremes..

Am Anfang veruschte ich nur mit anti-pilz-salben zu behandeln (Nizoral und Clotrimazol) - ohne jegliche Effekte. Inzwischen hatten sich die SE-Beschwerden auf den Brustbereich, oberen Rücken und Oberarme puntuell augebreitet. Dann bekam ich eine Kortison-Salbe dazu - (in meinem Fall eine light-Variante: Advantan). Es wurde besser - aber nur für einige wenige Wochen..

Ich brauchte mehr und mehr von Advantan.. anfänglich versuchte ich die Pausen von 7 Tagen bei der Anwendug einzuhalten.. doch es ging nicht - ein, zwei Tage nach dem Absetzen von Kortison sah mein Gesicht schrecklich aus: rote, juckende, leicht fettige Flecken, die sich mit der Zeit in eine Schuppen-Kurste umwandelten.. Die anti-pliz-salben sowie teure Apotheknen-Cremes (Ducray Kelukal DS und Evolith DS) brachten alleine gar keine Verbesserung.. also griff ich immer häufiger zu Korison.. dann kam noch die Promotion und Bewerbungsgespräche für einen neuen Job, Weihnachten, Silvester.... der Druck einigermassen gut auszusehen war so groß, dass ich mich monatelang nicht traute die Kortison-Salbe abzusetzen..

Vor einigen Wochen habe ich aber schlagartig mit der Kortison-Behandlung aufgehört und die Protopic-Salbe verschrieben bekommen. Es ist deutlich besser - eine Woche nach der ersten Anwendung von Protopic war die Haut am Gesicht so glatt und gleichmäßig wie in den Zeiten vor SE... Jetzt habe ich die Dosierung der Salbe etwas runtergeschraubt auf nur einige Male in der Woche statt zwei mal täglich.. ich sehe aber, dass der SE-Ausschlag langsam wieder da ist..

Wie es weiter geht, weiß ich nicht.. Ich habe mittlerweile akzeptiert, dass es sich bei SE um eine chronische Krankheit handelt. Sie wird mich wahrscheinlich noch sehr lange begleiten und mein Leben beeinträchtigen.. Ich musste fast komplett auf schweißtreibenden Soprt verzichten: Joggen und Fitness.. auch Saunieren (was ich bisher sehr mochte) scheidet aus.. Ich meide direkte Sonne, da sie das Ekzem am Gesischt bei mir deutlich verschlechtert.. Ich habe festgestellt, dass Wärme und Schwitzen eine drastische Verschlechterung bei mir verursachen.. schon nach einer warmen (heißen) Dusche sehe ich schlimm aus..

Ich glaube das Wichtigste ist es zu lernen, wie man am besten mit der Krankheit zu recht kommt.

Hier mein Rezept für eine (für mich) einigermaßen wirksame Behandlug:

Gesicht:
- Protopic (anfangs 2 mal tgl, dann reduzieren);
- neutrales Reinigungsgel (Avene)
- eine feuchtigkeitsspendende Tagescreme (z.B. Physiogel, Avene Diroseal gegen Rötungen)
- bei mir haben anti-pilz-salben (Nizoral, Clotrimazol) kaum was bewirkt, ähnlich wie die speziellen Tagescremes für die SE-Haut (Ducray Kelukal DS und Evolith DS)
Bei schlimmen Ausbrüchen nehme ich noch Advantan (kortisonhaltig) - versuche aber die Anwendung auf eine ganz kurze Zeit einzschrenken (max. 1-2 Tage)

Kopf:
- tägflich H & S und ein mal die Woche - Selsun Blue (das zweite finde ich super)

Ich möchte bald die Zarzenda testen und würde mich interessieren, ob jemand schon die umstrittene Salbe Regividerm ausprobiert hat?


Allen, die mit der Krankheit zu kämpfen haben, wünsche ich viel Erfolg, Geduld und Ausdauer!!
Zuletzt geändert von jannik am 17.02.2010, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
jannik
Einsteiger
Einsteiger
 
Beiträge: 6
Registriert: 26.01.2010, 21:25

Re: eine Geschichte von SE

Beitragvon aschon » 27.01.2010, 21:01

Hallo Jannik,

herzlich willkommen und viel Erfolg bei der weiteren Behandlung.
Ich bin mir sicher, dass Du hier ein paar Tips oder sogar ein Mittel findest, das bei Dir auch längerfristig hilft!

Gruß,
Alex
Benutzeravatar
aschon
Globaler Moderator
Globaler Moderator
 
Beiträge: 137
Registriert: 18.03.2007, 18:35
Wohnort: Sulz a.N.

Re: eine Geschichte von SE

Beitragvon BudSpencer » 27.01.2010, 21:46

Regividerm kannst du dir schenken, habe es zwei Wochen getestet und keinerlei Besserung feststellen können.

Zarzenda scheint dem einen oder anderen hier im Forum zu helfen. Ich hatte eine heftige allergische Reaktion bereits nach dem einmaligen Auftragen von Zarzenda. Also am besten erst mal 2-3 tage auf einer kleinen Fläche bezüglich der Verträglichkeit antesten.
BudSpencer
Stammgast
Stammgast
 
Beiträge: 79
Registriert: 05.07.2009, 19:48

Re: eine Geschichte von SE

Beitragvon Samuel » 26.02.2010, 11:06

Es ist eigentlich unverständlich, warum z.B. Terzolin oder Nizoral - richtig angewendet mit einer Behandlungszeit von 4 Wochen nicht letzten Endes helfen sollen, obwohl wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass das seb. Ekzem durch einen Pilz verursacht wird, der allerdings nie ganz verschwindet und nur in Schach gehalten werden kann,
wobei in Testreihen Ketoconazol am wirksamsten war. Es ist wohl sehr viel Geduld und Ausdauer nötig und Sofortheilung kann man nicht erwarten.Kortison unterdrückt nur die Entzündung, hält aber nicht den Pilz in Schach. An 2. Stelle wirkt Ciclopiroxolamin (Stieprox intensiv, Batrafen) gegen den Pilz.
In sehr schweren Fällen kommen auch Antibiotika zum Einsatz, z.B. Metronidazol Gel oder Creme, Erothromycin
als Lösung (Aknemycin) oder als Gel (Eryaknen)
Das Aund O ist im übrigen ein erstklassiger Hautarzt.
Samuel
Mitglied
Mitglied
 
Beiträge: 33
Registriert: 13.02.2010, 23:54

Re: eine Geschichte von SE

Beitragvon carlosds » 04.01.2014, 03:33

Es kann sein, dass du, bedingt durch die wenige Erfahrung mit der Krankheit, 2010 zu vorschnell zu Fehleinschätzungen gelangt bist.
1. Sport tut gut, schweißtreibender auch. Und auch beim SE. Wenn es bereits zu starker Schuppung mit Entzündung gekommen ist, wird der Schweiß die Stellen zusätzlich reizen. Doch sei nicht zu "wehleidig" und treib deine Sportübung, egal ob Deine Haut ganz rot wird und juckt. Denn Deine Haut wird sich auch an den Schweiß gewöhnen. Du wirst sehen, dass Deine Haut bestimmt nicht blutet, die Rötung/Entzündung wird ein gewisses Maß nicht überschreiten und bildet sich Minuten später ein wenig zurück. Dicke Salbenschichten drüber, ständiges Betrachten und Kontrollieren und Gefummel mit den Fingern verschlimmern alles nur. Wenn Deine Behandlung anschlägt und die Haut zart ist, werden der Schweiß und die Wärme die Krankheit bestimmt nicht aufflackern lassen. Trage luftige Kleidung, lieber etwas kälter als warm. Moderne atmungsaktive Stoffe sind sogar besser als Baumwolle, die den Schweiß aufsaugt und nicht verdunsten lässt. Nach dem Sport dusche sofort und nicht erst am Abend oder am nächsten Morgen, wo der Schweiß die ganze Zeit unnötig über Nacht die Haut gereizt hat. Wähle nicht ganz heiß beim Duschen. Etwas warm darfs sein. Lauwarm oder ganz leicht kalt ist es am besten, das erfrischt die Haut und lässt sie ganz geschmeidig und mildert eventuelle Rötungen und Entzündungen.
2. Sonne tut immer gut. UV Strahlen lassen das SE ganz zurückbilden. Natürlich darf man dabei nicht übertreiben, sprich kein Sonnenbrand und keine hohen Temperaturen im Solarium. Bei Solarium natürlich für Kühlung sorgen! (nicht immer sind Ventilatoren und Klimaanlage eine Selbstverständlichkeit)
3. Cremes dünn auftragen, keine fettigen oder klebrigen Cremes à la NIVEA Classic
carlosds
Einsteiger
Einsteiger
 
Beiträge: 1
Registriert: 04.01.2014, 03:04

Re: eine Geschichte von SE

Beitragvon dolomon » 12.05.2014, 19:31

@Samuel
ich muss dir zustimmen. Obwohl die Ursache von SE " geklärt" ist, helfen keine Mittel. Ich habe in meinem Umfeld bereits zwei wirklich hartnäckige Probleme gelöst. Vieleicht istdie Lösung hier ja ganz nahe und total einfach.
Die vielen Berichte hier im Forum sind ja schon eine enorme Datenbank. Fangen wir doch mal an zu analysieren!!
Ich bin auch ein Betroffener und ich gebe mich nichtgeschlagen.
Gruss Dolomon
dolomon
Einsteiger
Einsteiger
 
Beiträge: 2
Registriert: 12.05.2014, 16:53


Zurück zu Betroffene stellen sich vor

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: manual28 und 23 Gäste

cron