Ein Leidensgenosse

Deine persönliche SE Geschichte

Ein Leidensgenosse

Beitragvon Fabe » 01.03.2010, 19:03

Hi liebe Leidensgenossen/genossinnen!

Bevor ich meine persönliche SE-Geschichte erzähle kurz ein paar Angaben zu meiner Person. Ich bin 26 Jahre alt, männlich und von Beruf Student. Ich les hier schon seit 1,5 Jahren mit und wollte mich jetzt auch mal aktiv einmischen.
Mein SE wurde diagnostiziert, als ich 18 war. Bis dahin hatte ich nur leicht Pubertätspickel, ansonsten aber keine Probleme mit der Haut. Kurz bevor es für mich auf Studienfahrt nach Wien gehen sollte, begann es auf einmal rechts und links neben der Nase und am Bartbereich zu jucken und kurze Zeit später auch zu röten und dann zu nässen/ zu schuppen. Studienfahrt musste ich montag morgens absagen. Am gleichen Tag begab ich mich in die Obhut meines Hausarztes, der mir ne Salbe verschrieb (ich glaube, es war die Advantan-Salbe (kortisonhaltig). Das Kortison machte mit dem Ekzem kurzen Prozess, nachdem ich die Salbe abgesetzt hatte aber massiver Rebound-Effekt mit der Folge, dass jetzt das ganze Gesicht (inkl. Stirn-Bereich) und auch große Areale der Kopfhaut betroffen waren. Das ganze war wirklich auch sehr schmerzhaft (nicht nur Juckreiz, sondern auch ein "Beißen"). Wurde vom Hausarzt dann an den Hautarzt überwiesen, der das SE diagnostizierte. Ich bekam eine in der Apotheke angemischte Salbe verschrieben. Leider weiß ich heute nicht mehr, welchen Wirkstoff sie enthielt, aber auf jeden Fall kein Kortison. Ob ich zusätzlich noch Antibiotika genommen habe weiß ich leider auch nicht mehr. Auf jeden Fall schlug die Therapie gut an und ich nahm die Salbe, bis die Dose komplett leer war (~3 Monate). Für die Haare verwendete ich das Shampoo Selegel (Wirkstoff Selendisulfid), was ich heute immer noch verwende.
Bis zu meinem 24sten Lebensjahr hatte ich zwar zwischendurch immer mal wieder Probleme mit dem SE (besonders an den Nasenflügeln und im Kinnbereich), diese ließen sich aber durch Anwendung von Nizoral einigermaßen gut eindämmen. Im Sommer 2008 hatte ich dann die glorreiche Idee, mir Kortison verschreiben zu lassen, da die Beschwerden etwas stärker geworden waren. Anscheinend hatte ich es nicht mehr auf der Platte, was Kortison bei mir bewirkt hatte... . Auf jeden Fall nahm ich so ca 4 Wochen wieder Advantan, Haut während der Behandlung natürlich sehr gut, nach dem Absetzten aber wieder massiver Rebound, diesmal sogar noch stärker als damals wegen längeren Kortison-Behandlung. Die Schmerzen im Gesicht waren so stark, dass ich 2 Tage nich schlafen konnte und auch psychisch natürlich völlig down war. Konventionelle Cremes schlugen nicht an und etwa 5 Tage nach dem extrem starken Ausbruch bin in die Notaufnahme in einer Hautklinik gefahren, da es nicht zum Aushalten war. Der Hautarzt verschrieb mir für den Abend und den nächsten Morgen Kortison und danach die Anwendung eines neuen Wundermittels: Protopic (Immunmodulator).
Haut "heilte" wieder ab (ähnlich wie Kortison unterdrückt Protopic nur die Symptome!) Anwendung insgesamt 6 Monate, da das Ekzem beim Versuch des Absetzens natürlich wieder durchkam.
Vor einem Jahr dann Absetzen von Protopic und wieder Anwendung von Nizoral + Antibiotikum Minocyclin. Relativ starker Rebound, aber kein Vergleich mit Absetzen des Kortisons. Nach 2 Wochen sah ich wieder aus wie ein Mensch und das Ekzem war für ca 3 Monate kein Thema mehr (weiterhin Anwendung von Nizoral im ganzen Gesicht). Konnte in der Zeit auch endlich wieder Sport treiben, was in den 6 Monaten vorher nicht möglich war. Im Sommer kam es dann aber wieder und wurde täglich stärker, bis mich mein Leidensdruck wieder zu Protopic greifen ließ. Seitdem wieder 2 mal versucht davon loszukommen, alternativ Zarzenda (bin ich durchs Forum drauf gekommen) und später Sebodiane DS verwendet. Bei Zarzenda war der Rebound durchs Absetzen von Protopic am geringsten. Ein guter Zustand der Haut hat sich aber nur 4 Wochen gehalten. Nach dem letzten Absetzen hat sich das Ekzem auf der Stirn festgesetzt und ist nicht abgeheilt (bei Verwendung von Sebodiane) Kuroserweise hatte ich auf der Stirn früher niemals Probleme. Also wieder zum Hautarzt gerannt, wo mir Elidel verschrieben wurde. Ich wusste schon, was das ist und war auch sehr skeptisch ggüber dieser Salbe. Trotzdem hab ich sie eine Woche auf der Stirn verwendet, im Gesicht weiterhin Sebodiane DS. Letzten Donnerstag aber abgesetzt auf Grund des relativ schlechten Ergebnisses + Vorbehalte ggüber den Immunmodulatoren.
Seit Donnerstag nehm ich gar nix mehr (auch keine anderen Hautplegeprodukte, für die Haare aber immer noch Selegel-Shampoo). Das Ekzem zeigt sich sehr stark, besonders auf der Stirn. Auch wieder stärkerer Juckreiz. Ich werde aber versuchen, es durchzuziehen, keine Medikamente zu verwenden. Insgesamt ist mein Hautbild durch das Schmieren der Immunmodulatoren Und des Kortisons sehr viel schlechter geworden. Ich bin sogar der Ansicht, dass die Schwere des Ekzems maßgeblich durch Protopic und Elidel verursacht worden ist. Ich kann also jeden nur warnen, diese "wundermittelchen" zu verwenden. Ich hoffe ich halte es ohne Medikamente durch, auch wenn es hart wird, aber ich denke, dass sich der Körper im Endeffekt nur selber helfen kann. Zumindest einen Versuch ist es in meiner dezeitigen Situation wert. Werde mal berichten, wie es mir ergangen ist!

LG Fabe
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Re: Ein Leidensgenosse

Beitragvon Samuel » 07.03.2010, 11:51

Hallo,
da das seb. Ekzem durch einen Pilz verursacht wird, hift eigentlich nur ein Antpilzmittel. Kortison, Protopic und Elidel unterdrücken nur die Entzündung, bekämpfen aber nicht die Ursache. Deswegen nach Absetzen der Rückfall.
Mir ist z.B.Epipevisione Creme verschrieben worden, wobei es da im Beipackzettel heißt, daß dies nur ganz
kurz ( Maximal 1 Woche) verwendet werden darf und anschließend sofort wieder mit Antipilzmiteln weitergemacht werden muß. Sehr gut ist Terzolin oder Nizoral auch als Shampoo.
Samuel
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