Hallo allen,
ich habe soviel zu erzählen, ich weiß nicht wo ich anfangen soll, aber versuchen wir es.
Ich bin männlich, 25 und zur Zeit Student. Schon ab der Pubertät musste ich mit mittelstarker Akne kämpfen, was mich natürlich sehr eingeschränkt hat mit viel Qual und Frust und mein Handeln und Denken bis heute geprägt hat. Da die üblichen Mittel auf Jahrzehnte nicht effektiv waren, habe ich mich vor etwa 2 Jahren zu einer Isotretinoin Kur entschlossen (10-20mg am Tag für 9 Monate). Das hat auch soweit gut gewirkt und ich bin seitdem Aknefrei (seit Mitte 2008). Nur leider habe ich von dem Medikament diffusen Haarausfall, als bekannte dennoch sehr seltene Nebenwirkung bekommen, welcher mich zusätzlich mitgenommen hat.
Seit Anfang 2009 ist ein weiteres, größeres, Problem hinzugekommen, laut einer Hautärzin ein seborrhoisches Ekzem auf der Kopfhaut. (5 Sekunden Diagnose aus grobem Abstand) Zuerst hat es sich nur schleichend bemerkbar gemacht, ab Mai 2009 kam ein spürbares Jucken und Spannungsgefühl hinzu was mich nicht mehr los lässt.
Das komische dabei ist, dass mein erster Hautarzt keine wirkliche Diagnose stellen konnte, er konnte nur eine trockene und schuppende Kopfhaut feststellen und ich sollte es erstmal mit einer Betagalen Kortisonlotion versuchen. Sie hat natürlich auch sofort eingeschlagen, das Jucken war weg, die Trockenheit blieb. Da es auf Dauer keine Lösung war musste ich es nach einigen Wochen wieder absetzen und das Jucken kam wieder.
Nach dem ich noch mal bei einem weiteren Hautarzt bzw Hautärtzin war, hat diese nach einem kurzem Blick eben ein (leichtes) seborrhoisches Ekzem diagnostiziert. Sie hat mir daraufhin ein Cloderm Shampoo verschrieben, was ich in den nächsten 4 Wochen nach Anleitung benutzt habe. Leider konnte sich aber kein Erfolg einstellen, im Gegenteil, ich bekam nach gerade mal einer Woche Anwendung (3x die Woche) vermehrt eine trockene Kopfhaut die noch mehr gejuckt und gebrannt hat als vorher.
Nach dem ich meinem gewohnten Hautarzt über die Diagnose der Kollegin berichtet habe, hat er dies irgendwie zur Kenntnis genommen und mir anschließend eine selbstegemachte Lotion bestehend aus Urea, Hydrocortison und dem gleichen, pilzbekämpfenden Wirkstoff wie im Cloderm Shampoo verschrieben. Diese Kombination war auch etwas besser zu meiner Kopfhaut (womöglich aufgrund des Cortisol), denoch bekam ich nach einiger Zeit wieder vermehrte Kopfhauttrockenheit, eine Verbesserung somit nicht gegeben.
Im weiteren Verlauf habe ich mich selber durch Recherchen mit dem seborrhoischen Ekzem beschäftigt und entnommen, dass dieses durch eine überhöhte Talgproduktion ensteht. In meinem Fall widerspricht sich es aber, da ich seit der Einnahme von Isotretinoin trockenes Haar wie auch zur Trockenheit neigende Haut habe.
(Die EInnahme von Isotretioin habe ich der Hautärtzin übrigens mitgeteilt, ohne jegliche Reaktion)
Ich bin nun komplett Ratlos und verunsichert. Bis jetzt hat (bis auf die Betagalen Lotion) nichts gewirkt, ich muss seit knapp einem Jahr tagtäglich mit einem sehr unangenehmen Juckreiz und Spannungsgefühl leben, hinzu kommt der Haarausfall, meine Psyche ist am Ende, habe keinen normalen Tag mehr ohne das sich meine Kopfhaut bemerkbar macht, ich kann mich nicht mehr gehen lassen, kann meinem Alltag, geschweige dem Studium nicht mehr richtig nachgehen. Ich bin in eine ausgeprägte Melancholie verfallen, reagiere sehr reizbar, verschließe mich vor äusseren EInflüßen. In nächste Zeit werde ich mir psychotherapeutische Hilfe aufsuchen da ich meine seelischen Proleme durch das starke Missemfpinden der Kopfhaut alleine nicht mehr bewältigen kann.
Mehrwöchige Versuche zur Ruhe zu kommen und somit Streß zu vermeiden, hatten keinen Einfluß auf den Zustand der Kopfhaut. Eine, ohnehin schon, ausgewogene Ernährung hatte ebenfalls keine Reaktion gezeigt. Von meinem Hautarzt werde ich ständig vertröstet und weiterhin die Mittel zu benutzen, obwohl sie den Zustand verschlimmern. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, mein Leben macht mir zur Zeit keinen Spaß mehr, erst diese Jahrzehnte langer Qual durch die Akne und nun die, womöglich für immer bestehenden Probleme mit der Kopfhaut. Ich bin einfach nur traurig über meinen Lebensverlauf.
Ansonsten noch etwas genaueres zu meinem, laut Hautärztin, seborrhoischen Ekzem. Es macht sich bemerkbar durch trockene schuppige Kopfhaut; an einigen Regionen, vor allem Hinterkopf bilden sich feste, trockene Schuppenklumpen. DIe Haut ist, soweit ich beurteilen konnte, nicht gerötet.
Was ich zudem feststellen konnte sind des öfteren festhängende Talgklumpen an den Haarwurzeln der ausgefallen Haaren, womöglich ein Indiz dafür, dass der normale Talgfluss durch die Austrockung und Schuppung der Kopfhaut nicht ausreichend abließen kann und sich so festsetzt. Beim Liegen oder Schlafen ist der Juckreiz praktisch nicht vorhanden, vielleicht durch die bessere Durchblutung der Kopfhaut? Ansonsten behandele bzw wasche mir mein Haar alle zwei Tage mit einem schonenden Urea Shampoo. Wasser tut meiner Kopfhaut generell sehr gut. Jedoch hält der Effekt nach der Haarwäsche nicht lange an, nach nur einigen Stunden ist meine Haut wieder trocken und beginnt stetig zu Spannen und zu Jucken. Gleiches war auch mit Cloderm der Fall, nur da hat die Haut schon früher wieder angefangen zu Schmerzen.
Ich bin dermaßen verunsicher ob es sich wirklich um ein seborrhoische Ekzem handelt. Manchmal denke ich, dass meine Isotretinoin Behandlung die Ursache für mein Ekzem war, da trockene Haut laut medizinischen Erkenntnissen Ekzeme begünstigen kann. Ah, Ich weiß es selber nicht, in meinem Kopf schwirren so viele Gedanken...
Naja, das war soweit erstmal meine (leidvolle) Geschichte. Ich erhoffe es findet sich der ein oder andere Leidensgenosse der mir Mut, Unterstüzung, Aufklärung, generell Tipps für ein erträgliches Leben mit dieser "Krankheit" zusprechen kann.
schönen Gruß